Haustiere: Hund stammt aus Ostasien
Mancher Menschen bester Freund, der Haushund (Canis lupus familiaris), wurde offensichtlich erstmals vor rund 16 000 Jahren in einer Region südlich des Yangtse in China aus Wölfen (Canis lupus lupus) gezüchtet. Diese bislang genaueste Festlegung, wann und wo Menschen der Hund zu Diensten stand, gelang nun Wissenschaftlern um Peter Savolainen vom Royal Institute of Technology (KTH) in Stockholm mit Hilfe der mitochondrialen DNA (mtDNA) von mehr als 1500 Hunden unterschiedlichster Rassen aus der ganzen Welt sowie von 40 Wölfen [1].
Über die Veränderungsrate der mtDNA vom Wolf zum Hund rechnete sein Team zudem zurück, dass die Hunde vor frühestens 5400 und spätestens 16 300 Jahren aus einem Pool von mehreren hundert Wölfen domestiziert worden waren: Mindestens 51 Wolfsweibchen haben ihre Spuren im Erbgut hinterlassen. Zur gleichen Zeit fand in diesem Teil Chinas der Übergang von Jäger-und-Sammler-Gesellschaften zu Ackerbauern statt. Möglicherweise wurden die neuen Haustiere aber nicht wie in Europa als Wach- oder Herdenhunde eingesetzt, sondern schlicht zur Ernährung gehalten. Immerhin gilt Hund in manchen Teilen Ostasiens heute noch als geschätzte Delikatesse.
Erst vor Kurzem hatten Wissenschaftler um Adam Boyko von der Cornell University vermeldet: Die genetische Vielfalt afrikanischer Dorfhunde sei ähnlich groß wie jene ihrer ostasiatischen Verwandten, die Savolainen in einer früheren Studie getestet hatte [2]. Sie stellten damit dessen Datenbasis und These nach einem ostasiatischen Ursprung der Gefolgstiere in Frage. Gleichwohl gingen sie aber nicht davon aus, dass die Hunde in Afrika domestiziert wurden, da dort Canis lupus nicht vorkommt. Einige europäische Forscher zweifeln auch das neue "Geburtsdatum" an. Carles Vilà von der Estación Biológica de Doñana in Sevilla etwa gibt zu bedenken, andere Erbgutuntersuchungen wiesen auf eine Domestizierung vor 20 000 Jahren hin. Zudem gebe es archäologische Funde mit ähnlichem Alter aus Europa, so der Biologe. (dl)
Die daraus ermittelten Daten deuten auf eben jene ostasiatische Region südlich des Jangtse hin, da die Wissenschaftler hier auf die maximale Vielfalt an Haplogruppen im Erbgut der Tiere stießen, während sie sich mit zunehmender Entfernung vom mutmaßlichen Entstehungsort verringerte. Europäische Züchtungen besitzen beispielsweise nur vier der zehn Haplogruppen chinesischer Rassen, was Kritiker Savolainens bislang auf eine über die Jahrtausende stark selektive Zuchtauswahl in Europa zurückführten. Tatsächlich fehlen aber allen europäischen Hundetypen die gleichen sechs Haplotypen, weshalb ihre genetische Vielfalt bereits vor der Auslese eingeschränkt gewesen sein müsse, so der schwedische Forscher.
Über die Veränderungsrate der mtDNA vom Wolf zum Hund rechnete sein Team zudem zurück, dass die Hunde vor frühestens 5400 und spätestens 16 300 Jahren aus einem Pool von mehreren hundert Wölfen domestiziert worden waren: Mindestens 51 Wolfsweibchen haben ihre Spuren im Erbgut hinterlassen. Zur gleichen Zeit fand in diesem Teil Chinas der Übergang von Jäger-und-Sammler-Gesellschaften zu Ackerbauern statt. Möglicherweise wurden die neuen Haustiere aber nicht wie in Europa als Wach- oder Herdenhunde eingesetzt, sondern schlicht zur Ernährung gehalten. Immerhin gilt Hund in manchen Teilen Ostasiens heute noch als geschätzte Delikatesse.
Erst vor Kurzem hatten Wissenschaftler um Adam Boyko von der Cornell University vermeldet: Die genetische Vielfalt afrikanischer Dorfhunde sei ähnlich groß wie jene ihrer ostasiatischen Verwandten, die Savolainen in einer früheren Studie getestet hatte [2]. Sie stellten damit dessen Datenbasis und These nach einem ostasiatischen Ursprung der Gefolgstiere in Frage. Gleichwohl gingen sie aber nicht davon aus, dass die Hunde in Afrika domestiziert wurden, da dort Canis lupus nicht vorkommt. Einige europäische Forscher zweifeln auch das neue "Geburtsdatum" an. Carles Vilà von der Estación Biológica de Doñana in Sevilla etwa gibt zu bedenken, andere Erbgutuntersuchungen wiesen auf eine Domestizierung vor 20 000 Jahren hin. Zudem gebe es archäologische Funde mit ähnlichem Alter aus Europa, so der Biologe. (dl)
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