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Tier-Kommunikation: Hundemimik ist Botschaft für Menschen

Hundebesitzer haben das natürlich schon lange geahnt: Der "Hundeblick" soll uns tatsächlich etwas mitteilen. Wenn sie allein sind, gucken die Tiere neutral.
Mops

Gesichtsausdrücke bei Hunden sind keineswegs nur unwillkürliche Anzeichen von Emotionen – sondern aktive Kommunikation mit Menschen. Zu diesem Schluss kommt eine Arbeitsgruppe um Juliane Kaminski von der University of Portsmouth anhand von Versuchen, in denen die Gesichtsausdrücke von Hunden abhängig von der Situation aufgezeichnet wurden. Dabei zeigte sich, dass die Tiere signifikant mehr unterschiedliche Gesichtsausdrücke zeigten, wenn die Aufmerksamkeit eines Menschen auf sie gerichtet war, als wenn der Mensch abgelenkt ist. Ein nichtsozialer Stimulus wie Futter dagegen beeinflusste die Hundemimik gar nicht. Das zeigt nach Ansicht der Autorinnen, dass die Hunde über ihre Gesichtsausdrücke möglicherweise aktiv kommunizieren.

Mimik, also die Fähigkeit, den Gesichtsausdruck zu verändern, ist eine evolutionär alte Fähigkeit bei Säugetieren. Deswegen untersuchte das britische Team die Frage, inwieweit Mimik bei Hunden unwillkürlich ist und ob dahinter mehr steckt als der äußere Ausdruck innerer Zustände. Letzteres gibt es auch beim Menschen, man sieht uns Ekel, Trauer oder Freude an, was wir meist nicht vollkommen kontrollieren können. Doch bei Menschen dienen Gesichtsausdrücke auch der Kommunikation, zum Beispiel in Form einer hochgezogenen Augenbraue.

Bei Hunden, bekanntermaßen ebenfalls mit ausdrucksstarken Visagen ausgestattet, scheint das auch zu gelten. Zumindest beobachteten Kaminski und ihr Team bei den Tieren neutrale Gesichtsausdrücke außerhalb sozialer Situationen. Auch wenn Menschen sie gerade nicht beachten, merken Hunde das, und verzichten auf den "Hundeblick". Das volle Repertoire hündischer Mimik kommt dagegen zum Tragen, wenn ein Mensch guckt – und das vermutlich ganz bewusst.

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