Intelligenz: Hungrige Krähen arbeiten mit Steinen und Wasser
Saatkrähen (Corvus frugilegus) heben absichtlich den Wasserspiegel an, damit sie darauf schwimmende Nahrung erhaschen können. Diesen schlauen Trick haben Christopher Bird von der University of Cambridge und Nathan Emery von der Queen Mary University of London bei vier von ihnen gehaltenen Saatkrähen beobachtet [1].
Cook und Fry gelang dieser kombinierte Einsatz von Wasser und Steinen bereits im ersten Versuch, Connelly und Monroe benötigten dagegen zwei Anläufe. Wie schon ihr Kollege Cook (Fry stieg sogleich aus der Testreihe wieder aus, weil er den Mehlwurm nicht goutierte) gingen die Vögel anschließend stets gezielt vor: Sie ließen bisweilen exakt so viele Steine in das Glas fallen, bis sie ans Ziel gelangten – und probierten es dabei meist nicht schon nach jedem einzelnen Steinwurf. Zugleich suchten sie bevorzugt größere Steine aus, um schneller das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Und in einem zweiten Experiment erkannten die Krähen sehr schnell, dass sie bei Rohren mit Sägemehl nicht den gleichen vorteilhaften Effekt durch die Steingabe erreichten wie im Wasser: Bei diesem Material verzichteten sie darauf, den Sägemehlstand anzuheben.
Aus der freien Natur kannte man Werkzeuggebrauch bei Saatkrähen nicht – im Gegensatz zu den dafür berühmten Neukaledonischen Krähen (Corvus moneduloides). Sie verwendeten entsprechende Techniken nicht deshalb nicht, weil sie nicht könnten, sondern weil sie diese nicht bräuchten, meint Christopher Bird. Als Allesfresser fänden sie stets einen reichlich gedeckten Tisch vor, an dem sie sich meist ohne größeren Aufwand bedienen könnten.
In einem anderen Forschungsprojekt durften die Forscher um Joanna Wimpenny von der University of Oxford feststellen, dass ihre Neukaledonischen Krähen sogar drei Werkzeuge hintereinander nutzten, um ihr Fressen zu erhalten [2] – etwas, was man zuvor nur von Primaten kannte. In ihrem Experiment hatten die Zoologen Nahrung in einem Loch platziert, die mit einem speziellen Werkzeug herausgefischt werden musste. Um dieses Hilfsgerät zu erlangen, mussten die Vögel jedoch zuerst zwei weitere einsetzen. Einige schafften diese Transferleistung sogleich beim ersten Anlauf. Nach Ansicht der Wissenschaftler gilt derart zielgerichtetes Handeln eigentlich als Zeichen menschlicher Intelligenz. (dl)
Cook, Fry, Connelly und Monroe – so die Rufnamen der Rabenvögel – bekamen dazu testweise jeweils einen wassergefüllten Zylinder vorgesetzt, in dem ein fetter Mehlwurm schwamm. Allerdings konnten sie die Beute mit dem Schnabel nicht erreichen, da der Wasserspiegel in dem engen Gefäß zu niedrig lag. Stattdessen verlegten sich die vier Krähen auf die ebenfalls gereichten Steine, die sie nach und nach in den Behälter plumpsen ließen, bis der Wasserstand die gewünschte nötige Höhe hatte, um den Wurm herauszufischen.
Cook und Fry gelang dieser kombinierte Einsatz von Wasser und Steinen bereits im ersten Versuch, Connelly und Monroe benötigten dagegen zwei Anläufe. Wie schon ihr Kollege Cook (Fry stieg sogleich aus der Testreihe wieder aus, weil er den Mehlwurm nicht goutierte) gingen die Vögel anschließend stets gezielt vor: Sie ließen bisweilen exakt so viele Steine in das Glas fallen, bis sie ans Ziel gelangten – und probierten es dabei meist nicht schon nach jedem einzelnen Steinwurf. Zugleich suchten sie bevorzugt größere Steine aus, um schneller das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Und in einem zweiten Experiment erkannten die Krähen sehr schnell, dass sie bei Rohren mit Sägemehl nicht den gleichen vorteilhaften Effekt durch die Steingabe erreichten wie im Wasser: Bei diesem Material verzichteten sie darauf, den Sägemehlstand anzuheben.
Aus der freien Natur kannte man Werkzeuggebrauch bei Saatkrähen nicht – im Gegensatz zu den dafür berühmten Neukaledonischen Krähen (Corvus moneduloides). Sie verwendeten entsprechende Techniken nicht deshalb nicht, weil sie nicht könnten, sondern weil sie diese nicht bräuchten, meint Christopher Bird. Als Allesfresser fänden sie stets einen reichlich gedeckten Tisch vor, an dem sie sich meist ohne größeren Aufwand bedienen könnten.
Immerhin wirft die neue Erkenntnis der beiden Biologen ein neues Licht auf eine Fabel, die der griechische Dichter Äsop vor rund 2600 Jahren niedergeschrieben hatte: In "Die Krähe und der Krug" wirft eine durstige Krähe so lange Steine in einen mit Wasser teilweise gefüllten Krug, bis sie daraus trinken kann. Bislang hat man ein derartig gerichtetes Anheben des Wasserstands im Tierreich nur bei Orang-Utans beobachtet.
In einem anderen Forschungsprojekt durften die Forscher um Joanna Wimpenny von der University of Oxford feststellen, dass ihre Neukaledonischen Krähen sogar drei Werkzeuge hintereinander nutzten, um ihr Fressen zu erhalten [2] – etwas, was man zuvor nur von Primaten kannte. In ihrem Experiment hatten die Zoologen Nahrung in einem Loch platziert, die mit einem speziellen Werkzeug herausgefischt werden musste. Um dieses Hilfsgerät zu erlangen, mussten die Vögel jedoch zuerst zwei weitere einsetzen. Einige schafften diese Transferleistung sogleich beim ersten Anlauf. Nach Ansicht der Wissenschaftler gilt derart zielgerichtetes Handeln eigentlich als Zeichen menschlicher Intelligenz. (dl)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben