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Umwelt: Hurrikane helfen gebleichten Korallen

Koralle vor den Jungfern-Inseln
Die abkühlende Wirkung eines durchziehenden Hurrikans ermöglicht gebleichten Korallen, sich schneller zu erholen. Dies konnten Forscher an Korallenriffen vor Florida und den Jungfern-Inseln demonstrieren.

Genesung einer Koralle | Die Bilderserie zeigt, wie sich eine gebleichte Koralle (Colpophyllia natans) vor Florida dank des kühlenden Einflusses von Hurrikanen vergleichsweise schnell erholt: Oben links vor der Bleiche (11. August 2005), oben rechts gebleicht (6. September 2005), unten links beinahe erholt (9. November 2005) und unten rechts wieder mit normaler Pigmentierung (2. März 2006). Der Nagel unten rechts ist 8,3 Zentimeter lang.
Derek Manzello von der National Oceanic and Atmospheric Administration und seine Kollegen hatten für die Hurrikan-Saison 2005 die Bahn der tropischen Stürme und das damit verknüpfte Absinken der Wassertemperaturen im Umfeld verfolgt. Der Abkühlungseffekt ist erheblich weit reichender als der physikalische Schaden an den Riffen durch einen querenden Sturm: In bis zu 400 Kilometer Entfernung maßen die Forscher noch nach mehreren Tagen im Schnitt 1,5 Grad niedrigere Temperaturen, und auch außerhalb dieser Zone sank das Thermometer noch durchschnittlich um ein halbes Grad.

Innerhalb dieser derart beeinflussten Gebiete – wie vor Florida – erholten sich denn auch Korallenriffe, die unter anderem durch zu warmes Wasser ihre Algensymbionten verloren hatten, bereits in den Herbst- und Wintermonaten und damit deutlich schneller als in solchen Regionen, die von der Fernwirkung der Stürme nicht betroffen waren: Bei den Jungfern-Inseln dauerte es bis ins neue Jahr hinein. Diese Ergebnisse seien aber auch das einzige bekannte Szenario, in denen sich ein Hurrikan positiv für ein gestresstes marines Ökosystem auswirke, so die Forscher. Die Vermutung besteht, dass durch die Klimaerwärmung zwar nicht mehr, aber stärkere tropische Stürme auftreten werden, was den Abkühlungseffekt intensivieren dürfte. (af)

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