Wirbelstürme: Hurrikane verbreiten Giftfische
An den Küsten Floridas und in der Karibik macht sich eine besondere Plage breit: Rotfeuerfische, die nicht nur ebenfalls für uns giftige Stacheln tragen, sondern auch noch einen großen Hunger auf Larven anderer Fischarten besitzen. Sie stammen eigentlich aus dem Pazifik und wurden vor wenigen Jahren wahrscheinlich von Aquariumsbesitzern in den Atlantik geworfen, als sie der Fische überdrüssig wurden. Seitdem breiteten sie sich rasch aus – was Fachleute überraschte, galten die Rotfeuerfische eigentlich als eher ortstreu. Sam Purkis von der Nova Southeastern University und seine Kollegen stellen in "Global Change Biology" jetzt allerdings eine mögliche Erklärung vor: Die Tiere "ritten" demnach im Gefolge von Wirbelstürmen die Wellen und überwanden so große Distanzen und natürliche Barrieren.
Die starke Strömung zwischen Florida, Kuba und den Bahamainseln würde normalerweise verhindern, dass sich Eier und Jungfische über sie hinweg ausbreiten. Ziehen jedoch Hurrikane über die Region, wechselt die Strömungsrichtung des Wassers von Nord auf Ost – und das trug den Nachwuchs schließlich doch von Florida nach Südosten. Nachdem sich die Art dann entlang der Bahamas etabliert hatte, förderten die Wirbelstürme erneut die Larvenausbreitung gegen die normale Transportrichtung. Insgesamt verdanken die Feuerfische der stürmischen Hilfe fast die Hälfte ihres neu gewonnenen Verbreitungsgebiets und einen Bestandszuwachs um mindestens 15 Prozent. Da die Tiere in der Karibik und vor Florida keine natürlichen Feinde haben, aber die einheimische Fauna empfindlich dezimieren, greifen wieder die Menschen ein: Sie angeln gezielt nach den Invasoren, um sie zu grillen.
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