Das aktuelle Stichwort: Huygens auf Titan
Nach einer siebenjährigen Huckepackreise auf der Nasa-Mitfahrgelegenheit Cassini erreichte die Esa-Raumsonde Huygens nun ihr finales Ziel - als erstes menschengemachtes Raumfahrzeug geht die Sonde geplant auf einem Himmelskörper des äußeren Sonnensystems nieder. Bis zur unausweichlichen Zerstörung hat der europäische Pionier allerhand Aufgaben zu erledigen. Nur - was eigentlich macht Huygens genau auf Titan?
Es sind sechs ausgeklügelte Instrumente, mit denen Huygens die für Kameras undurchdringlichen Mysterien von Titan erkunden soll. Sie werden in erster Linie einmal während des fallschirmgebremsten Absturzes der Sonde Temperatur und Druck, sowie die Windgeschwindigkeit und -richtung in Titans stickstoffreicher Atmosphäre analysieren. Wichtigster Helfer von Huygens wird dabei HASI sein – das mit mehreren Sensoren ausgestattete Huygens-Atmosphärenstruktur-Instrument, an dem deutsche Wissenschaftler wesentlich beteiligt sind.
Dann allerdings wird es haarig: Niemand kann vorhersagen, ob die Sonde den Aufprall auf die Oberfläche von Titan übersteht. War sie stabil genug gebaut – oder wassert beziehungsweise "methant" sie harmlos platschend in einem Kohlenwasserstofftümpel – dann schlägt die große Stunde des SSP (Surface Science Package). Mit ihm kann die Wucht des Aufpralls bestimmt und eine Schiefneigung wahrgenommen werden. Außerdem kann das Instrumentenbündel thermische, elektrische, akustische und optische Impressionen sammeln – und uns so vieles von der Tiefe eines etwaigen wellengekräuselten Methansee-Landeplatzes bis hin zur Geräuschkulisse der Saturnmond-Welt verraten.
Das Doppler-Wind-Experiment (DWE) registriert während des Sondensturzes indes kleine Frequenzverschiebungen der Daten-Überträgerwelle, mit der Huygens seine Informationsbits an die lauschende Cassini-Sonde in der Saturnumlaufbahn überträgt. Solche Verschiebungen geben unter anderem darüber Auskunft, ob Huygens tatsächlich Sturmböen von bis zu 700 Kilometern pro Stunde ausgesetzt ist.
Darüber hinaus nimmt Huygens beim Flug Titan-Luftproben mit dem ACP (Aerosol Collector and Pyrolyser) – genau um 11.50 Uhr MEZ am 14. Februar 2005 beginnt programmgemäß der sondeneigene Gas-Chromatograph mit Massenspektrometer, diese Proben zu verdampfen und zu analysieren. Spannender noch für ein menschliches Publikum könnten aber die optischen Impressionen sein, die durch den seitwärts blickenden DISR (Descent Imager/Spectral Radiometer) gesammelt werden: Spektren und Schwarzweiß-Fotos unterschiedlicher Detailschärfe sollen den Mond visuell aus dem bisherigen schummrigen Dämmerlicht reißen.
Dann allerdings wird es haarig: Niemand kann vorhersagen, ob die Sonde den Aufprall auf die Oberfläche von Titan übersteht. War sie stabil genug gebaut – oder wassert beziehungsweise "methant" sie harmlos platschend in einem Kohlenwasserstofftümpel – dann schlägt die große Stunde des SSP (Surface Science Package). Mit ihm kann die Wucht des Aufpralls bestimmt und eine Schiefneigung wahrgenommen werden. Außerdem kann das Instrumentenbündel thermische, elektrische, akustische und optische Impressionen sammeln – und uns so vieles von der Tiefe eines etwaigen wellengekräuselten Methansee-Landeplatzes bis hin zur Geräuschkulisse der Saturnmond-Welt verraten.
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