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Hirnforschung: Im Alter ändert sich Belohnung im Gehirn

Das Gehirn eines älteren Menschen reagiert anders auf die Ausschüttung von Dopamin als das eines jüngeren. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler um Jean-Claude Dreher vom französischen Institut des Sciences Cognitives in Bron und Karen Berman vom amerikanischen National Institute of Mental Health in Bethesda.

Die Forscher hatten per Positronenemissionstomografie und funktioneller Magnetresonanztomografie die Hirnaktivität von Probanden im Durchschnittsalter von 25 beziehungsweise 65 Jahren untersucht, während diese eine finanzielle Belohnung erwarteten oder gerade erhielten. Insgesamt zeigten dabei die älteren Versuchpersonen eine deutlich geringere neuronale Aktivität als die jüngeren. Beide Gruppen unterschieden sich jedoch nicht signifikant in der Produktion des "Glückshormons" Dopamin im Mittelhirn.

Belohnungsreaktion im Gehirn | Während sie eine finanzielle Belohnung erwarteten (linkes Bild), zeigten die Gehirne der jüngeren Probanden (jeweils links) eine wesentliche stärkere Aktivität im präfrontalen Kortex als die der älteren. Auch als sie die Belohnung erhielten (rechtes Bild), war der präfrontale Kortex der jungen Versuchspersonen stärker erregt.
Allerdings reagierte der präfrontale Kortex auf das Dopamin sehr unterschiedlich: Bei den jüngeren Testpersonen nahm seine Aktivität bei vermehrter Ausschüttung zu. Die älteren Probanden zeigten den umgekehrten Effekt: Je höher der Dopamingehalt lag, desto weniger regte sich der präfrontale Kortex.

Demnach scheint sich die Empfindlichkeit des Belohnungszentrums im menschlichen Gehirn mit zunehmendem Alter zu verschieben: Ältere Menschen schütten zwar ebenfalls nach entsprechenden Erlebnissen Dopamin – das Hormon verfehlt jedoch seine Wirkung. (cw)

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