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News: Im Orionnebel geht's heiß her!

Das Sternbild Orion ist nicht nur eines der prägnantesten Sternbilder am Nachthimmel. Es wartet auch mit einem Deep-Sky-Objekt auf, um das kaum ein Astronom – Profi oder Amateur – herumkommt: den großen Orionnebel, M 42.
Heißes Plasma in M42
Ein europäisch-amerikanisches Team um Manuel Güdler vom Paul-Scherrer-Institut in Villigen, Schweiz, stellt im Fachmagazins „Science“ Aufnahmen mit dem Esa-Röntgensatelliten XMM-Newton vor. Diese zeigen, dass große Teile des ausgedehnten Nebels aus kalten Molekülwolken zusätzlich von ionisiertem Gas erfüllt sind, das es auf unvorstellbar heiße zwei Millionen Kelvin bringt.

Als „Heizstrahler“ vermuten die Astronomen die Sterne des Trapezes, ein Quartett aus jungen, heißen und massereichen Sonnen, die wesentlich zum Glühen des gesamten Nebels beitragen und schon mit einfachen Amateurfernrohren beobachtet werden können. Sie stoßen eine große Anzahl von Teilchen als Sternwind aus, der Geschwindigkeiten von mehr als 1600 Kilometer pro Sekunde erreicht und nach einem knappen Dutzend Lichtjahren Abstand von den Sonnen vom umgebenden Material jäh abgebremst wird. In der dabei entstehenden Stoßfront wird die zuvor gerichtete Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt.

Die theoretischen Modelle zu diesem Phänomen wurden bereits vor dreißig Jahren begründet. Der Nasa-Satellit Chandra hat vor wenigen Jahren erstmals entsprechende Röntgenstrahlung von seltenen, extrem massereichen Sternen in M 17 und dem Rosettennebel aufgefangen.

Der Orionnebel dagegen ist eine eher typische Fabrik zur Produktion von Sonnen. Viele der massereichen Exemplare haben auf Grund ihrer vergleichsweise geringen Lebensdauer keine Möglichkeit, sich weit davon weg zu bewegen. Die Forscher gehen deshalb davon aus, dass Röntgenstrahlung wie die jetzt in M 42 nachgewiesene auch in vielen anderen Sternentstehungsgebieten in der Milchstraße und anderen Galaxien gegenwärtig sein muss.

Dre.

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