Direkt zum Inhalt

Medizin: Immer mehr Menschen leiden an Stoffwechselerkrankungen

Eine weltweite Gesundheitsstudie zeigt: Metabolische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Fettleibigkeit häufen sich. Zu den Gründen zählen mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung.
Menschenmenge
Mangelnde körperliche Aktivität, übermäßig kalorienreiche Ernährung und Rauchen gehören zu den typischen Risikofaktoren für Stoffwechselerkrankungen.

Die Zahl der Menschen, die von Stoffwechselerkrankungen betroffen sind, hat in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten stark zugenommen. Das geht aus Erhebungen der GBD-Initiative hervor. GBD steht für »Global Burden of Disease« (deutsch: globale Krankheitslast); das Projekt ist in den frühen 1990er Jahren von der Harvard University, der Weltgesundheitsorganisation und der Weltbank ins Leben gerufen worden. Es ist eines der weltweit größten Forschungsprojekte, um Krankheits- und Todesfälle und den damit einhergehenden Verlust gesunder Lebensjahre zu erfassen. Die Initiative stützt sich auf mehr als 11 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in rund 160 Ländern.

Laut den im Mai 2024 veröffentlichten Studiendaten üben Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte, Übergewicht und Nierenfunktionsstörungen heute eine um 50 Prozent höhere Krankheitslast aus als noch im Jahr 2000. Als Maßeinheit dafür verwenden die Fachleute den Indikator »DALY« (disability-adjusted life years). Er bemisst die verlorenen gesunden Lebensjahre auf Grund von Krankheit und vorzeitigem Tod.

Gesundheitsprobleme in der Altersgruppe 15 bis 49 gehen der Studie zufolge immer häufiger auf Übergewicht und erhöhte Blutzuckerwerte zurück. Beide steigern das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Auch Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte gehören zu den bedeutendsten Risikofaktoren in dieser Altersgruppe. »Angesichts wachsender Gesundheitsgefahren durch solche Faktoren, durch mangelnde körperliche Aktivität und durch starken Konsum zuckergesüßter Getränke besteht ein dringender Bedarf an Maßnahmen, die der Fettleibigkeit und dem metabolischen Syndrom entgegenwirken«, sagt der Mediziner Gregory Roth vom Institute for Health Metrics and Evaluation in Seattle, USA. Die Einrichtung wirkt am GBD-Projekt mit.

Unsaubere Luft

Wie die Studiendaten belegen, verkürzen Luftverschmutzung, Rauchen und niedriges Geburtsgewicht ebenfalls das Leben vieler Menschen. Der Einfluss dieser Faktoren unterscheidet sich allerdings erheblich zwischen verschiedenen Weltregionen, Altersgruppen sowie zwischen den Geschlechtern.

Deutliche Fortschritte gegeben hat es hinsichtlich der Gesundheit von Müttern und Kindern, des Zugangs zu sauberem Wasser, der Qualität sanitärer Einrichtungen und der Handhygiene. Die damit verbundenen Krankheitslasten sind laut der Erhebung in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten um 60 bis 70 Prozent gesunken. Die Studienautoren werten das als Hinweis darauf, dass die weltweiten Maßnahmen zur Förderung der öffentlichen Gesundheit teilweise erfolgreich sind.

WEITERLESEN MIT »SPEKTRUM +«

Im Abo erhalten Sie exklusiven Zugang zu allen Premiumartikeln von »spektrum.de« sowie »Spektrum - Die Woche« als PDF- und App-Ausgabe. Testen Sie 30 Tage uneingeschränkten Zugang zu »Spektrum+« gratis:

Jetzt testen

(Sie müssen Javascript erlauben, um nach der Anmeldung auf diesen Artikel zugreifen zu können)

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.