Naturkatastrophen: Immer mehr Tornados in den USA
Die Zahl der einzelnen Tornados bei großen Häufungen hat sich in den letzten Jahrzehnten verdoppelt. Zu diesem Resultat kommt eine Arbeitsgruppe um Michael Tippett von der Columbia University anhand zweier Sätze von Tornadodaten. Demnach stieg die Zahl der einzelnen Wirbel in Tornadoausbrüchen seit Mitte des 20. Jahrhunderts an – dabei war die Zunahme bei den extremsten Tornadoclustern am stärksten, was sich auch in den Schadenszahlen solcher Ereignisse widerspiegelt. Zusätzlich gab es nach Angaben der Arbeitsgruppe auch mehr dieser Cluster. Unklar ist allerdings die Ursache des Phänomens. Die Veränderungen entsprechen nicht dem Muster, das man durch den Klimawandel erwarten würde. Deswegen tippen Tippett und sein Team auf regionale, langfristige Klimazyklen als Antrieb der Veränderung.
Tornados entstehen in Nordamerika bevorzugt in der so genannten Tornado Alley im Süden der USA und treten oft während spezieller Extremwetterlagen in größeren Gruppen auf. Vom 25. bis zum 28. April 2011 zum Beispiel entstanden etwa 350 Tornados; über 300 Menschen starben. Tippett und sein Team werteten die Tornadozählungen aus und berichteten bereits im Frühjahr von einem beobachteten Anstieg der Wirbelstürme. Nun verglichen sie diese Zahlen zusätzlich mit Messwerten aus den Stürmen und sahen den Trend dort ebenfalls in Form veränderter meteorologischer Daten. Die steigende Zahl der Stürme gehe deswegen nicht allein auf genauere Beobachtungen zurück. Zusätzlich sehen sie Indizien dafür, dass die Tornadohäufigkeit mit der Atlantischen Multidekadischen Oszillation (AMO), einem langjährigen Zyklus der Meerestemperaturen, zusammen hängt – und damit auch wieder zurückgehen könne.
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