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News: Immer schön im Takt

Leidenschaftlich intonierte Liebesschwüre erfüllen das nächtliche Dunkel am Froschteich. Die Damen der quakenden Zunft lauschen ehrerbietig - vor allem den Pausen.
Frösche beherrschen weit mehr als "Quak". In ihren abendlichen Konzerten trillern, flöten, pfeifen, glucksen und gurgeln sie wie ein Profi-Orchester, das von der Pauke bis zur Trompete alles bietet, was das Froschherz begehrt. Nur hapert es ein wenig mit dem gemeinsamen Takt, weshalb der Zuhörer das Ganze doch eher als wilde Kakophonie erlebt – zumal unter den Notenständern scheinbar auch noch ein paar kleine schreiende Kinder umher robben.

So stottert auch Rana pipiens, der Leopardfrosch, seine Zuneigung ins Dunkel. Regt er sich auf, wechselt er zu Staccato – in schneller Folge mit nur noch knappen Pausen quakt er dann seinen Konkurrenten an. Ganz anders der Königslaubfrosch (Hyla regilla): Von der Leidenschaft getrieben, intoniert er seine Werbungsrufe wie einen Trommelwirbel, während er in ernsten Angelegenheiten seinen Unmut betont langsam und nachdrücklich zum Besten gibt.

Und die Froschdamen, deren Ohren die musikalische Huldigung gilt, zählen mit: Spezielle Nervenzellen in ihrem Mittelhirn registrieren Laute und Pausen innerhalb eines Rufes und feuern offenbar erst, wenn eine bestimmte Anzahl überschritten wird. So erkennt die Angebetete genau, welcher liebeshungrige Verehrer sich gerade zu Wort meldet.

Doch nicht die Laute sind es, die zählen, sondern die Pausen, haben Christofer Edwards und seine Kollegen von der University of Utah zudem herausgefunden. Computergenerierte Rufe wurden von den jeweiligen Nervenzellen nur dann aufsummiert, wenn die Dauer der Pausenintervalle schön übereinstimmte. Holte die Computerstimme nur einmal etwas länger oder kürzer Luft – selbst wenn es nur zwei Millisekunden waren –, begann die Zählerei von vorn.

Im Takt bleiben ist also gefragt bei den Neuronen. Ob das aber letztlich eine Erfolgsgarantie bei den Damen ist, sie also besonders rhythmisch begabte Partner vorziehen, das haben die Forscher nicht untersucht. Dafür werden sie oder ihre Freilandkollegen sich wohl noch häufiger in die erste Reihe beim abendlichen Konzert setzen müssen.

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