News: Immunblockade durch Streptokokken entlarvt
Bakterien der für Menschen gefährlichen Streptokokken setzten ein spezielles Enzym ein, mit dem sie Abwehrmaßnahmen des Immunsystems unterlaufen, berichten Forscher zweier unabhängiger Arbeitsgruppen.
Die weltweit häufigen Bakterien können neben harmlosen Entzündungen auch lebensgefährliche Infektionsfolgen wie die nekrotisierende Fasciitis oder ein toxisches Schock-Syndrome nach sich ziehen. Das Immunsystem bekämpft die Bakterien im Normalfall effektiv mit speziellen weißen Blutkörperchen, den neutrophilen Granulozyten. Diese Immunzellen produzieren am Infektionsort Abwehrstoffe, wie aus DNA-Molekülketten gebildete Netze, sowie toxische Substanzen, mit denen die Bakterien immobilisiert und abgetötet werden.
Hoch pathogene Streptokokken-Formen der so genannten A-Gruppe können diese Netze aber mit Hilfe eines nun entdeckten Enzyms abbauen, wiesen die Wissenschaftler um John Buchanan von der Universität von Kalifornien in San Diego mit Hilfe von Fluoreszenzmarkierungs-Experimenten nach [1]. Die Bakterien können sich in der Folge ungehindert im Gewebe ausbreiten. Pneumokokken gelangen nur so auch in die Lunge, zeigten Katharina Baiter vom schwedischen Institut für Seuchenkontrolle und ihre Kollegen, die ebenfalls eine DNA-Netz abbauende Endonuklease in Streptococcus pneumoniae entlarvten [2].
Als die Forscher um Buchanan das Bakterien-Gen für die Enzymproduktion gentechnisch ausschalteten, verloren die veränderten Keime dagegen ihre Pathogenität. Umgekehrt konnten die Wissenschaftler durch den Transfer des Enzym-Gens auf zuvor ungefährliche Bakterien die Infektiosität der Keime in Mäusen erhöhen.
Gegen den enzymatischen Abwehrmechanismus der Bakterien gerichtete Medikamente könnten in Zukunft lebensbedrohliche Krankheiten verhindern, hoffen die Wissenschaftler. Ersten Ergebnisse stimmen die Forscher zuversichtlich: Infizierte Mäuse, die zusätzlich einen chemischen Hemmstoff des DNA-abbauenden Streptococcus-Enzyms gespritzt bekommen hatten, enthielten nach kurzer Zeit dramatisch weniger Keime als ein zum Vergleich unbehandelter, mit Streptokokken infizierter Nager-Stamm.
Die weltweit häufigen Bakterien können neben harmlosen Entzündungen auch lebensgefährliche Infektionsfolgen wie die nekrotisierende Fasciitis oder ein toxisches Schock-Syndrome nach sich ziehen. Das Immunsystem bekämpft die Bakterien im Normalfall effektiv mit speziellen weißen Blutkörperchen, den neutrophilen Granulozyten. Diese Immunzellen produzieren am Infektionsort Abwehrstoffe, wie aus DNA-Molekülketten gebildete Netze, sowie toxische Substanzen, mit denen die Bakterien immobilisiert und abgetötet werden.
Hoch pathogene Streptokokken-Formen der so genannten A-Gruppe können diese Netze aber mit Hilfe eines nun entdeckten Enzyms abbauen, wiesen die Wissenschaftler um John Buchanan von der Universität von Kalifornien in San Diego mit Hilfe von Fluoreszenzmarkierungs-Experimenten nach [1]. Die Bakterien können sich in der Folge ungehindert im Gewebe ausbreiten. Pneumokokken gelangen nur so auch in die Lunge, zeigten Katharina Baiter vom schwedischen Institut für Seuchenkontrolle und ihre Kollegen, die ebenfalls eine DNA-Netz abbauende Endonuklease in Streptococcus pneumoniae entlarvten [2].
Als die Forscher um Buchanan das Bakterien-Gen für die Enzymproduktion gentechnisch ausschalteten, verloren die veränderten Keime dagegen ihre Pathogenität. Umgekehrt konnten die Wissenschaftler durch den Transfer des Enzym-Gens auf zuvor ungefährliche Bakterien die Infektiosität der Keime in Mäusen erhöhen.
Gegen den enzymatischen Abwehrmechanismus der Bakterien gerichtete Medikamente könnten in Zukunft lebensbedrohliche Krankheiten verhindern, hoffen die Wissenschaftler. Ersten Ergebnisse stimmen die Forscher zuversichtlich: Infizierte Mäuse, die zusätzlich einen chemischen Hemmstoff des DNA-abbauenden Streptococcus-Enzyms gespritzt bekommen hatten, enthielten nach kurzer Zeit dramatisch weniger Keime als ein zum Vergleich unbehandelter, mit Streptokokken infizierter Nager-Stamm.
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