Immunsystem: Wenn die Flamme das innere Feuer löscht
Verbringen Menschen Zeit mit der Lebensgefährtin oder dem Lebensgefährten, haben sie am folgenden Tag geringere Entzündungswerte im Blut. Das berichtet ein Team um Tatum Jolink von der University of North Carolina at Chapel Hill. 100 Versuchspersonen, die eine mindestens halbjährige Beziehung führten, kamen innerhalb eines Monats dreimal in das Forschungslabor. Dort gaben sie eine Blutprobe ab, woraus sich der Anteil des C-reaktiven Proteins (CRP) bestimmen lässt. Dieses gilt als wichtiger Indikator für Entzündungen im gesamten Körper. Nach dem Pikser berichteten die Probanden unter anderem, wie viel Zeit sie mit ihrem Partner in den letzten 24 Stunden verbracht hatten.
Dass sich soziale Kontakte auf Entzündungswerte im Körper auswirken, ist schon länger bekannt und gilt als eine Erklärung dafür, warum romantische Beziehungen einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben. Laut den Studienautoren hat man sich dabei bisher aber auf die Qualität der Partnerschaft konzentriert und die miteinander verbrachte Paarzeit außen vor gelassen. Auch wenn die Versuchspersonen insgesamt angaben, sehr zufrieden in ihrem Liebesverhältnis zu sein, beeinflussten die empfundene Beziehungsqualität und die erlebte Einsamkeit die Entzündungswerte nicht. Hingegen konnten die Forscher anhand der geteilten Zeit die CPR-Werte vorhersagen. »Unseres Wissens haben wir damit zum ersten Mal gezeigt, dass die bloße Anwesenheit eines geliebten Partners mit niedrigeren Entzündungswerten am nächsten Tag einherging«, schreibt die Gruppe in ihrer Veröffentlichung.
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