Janssen-Impfstoff: Impfschutz bei Johnson & Johnson offenbar nicht ausreichend
Wer mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, sollte laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis für einen besseren Schutz erhalten. Dies könne ab vier Wochen nach der Johnson & Johnson-Impfung erfolgen, teilte das Expertengremium am Donnerstag mit.
Zur Begründung verwies die STIKO auf die Impfdurchbrüche: Im Verhältnis zur Zahl der verabreichten Dosen würden in Deutschland die meisten dieser Ansteckungen bei Geimpften mit Johnson & Johnson verzeichnet. Die Wirksamkeit gegen die hier zu Lande vorherrschende Delta-Variante sei im Unterschied zu den anderen Corona-Impfstoffen vergleichsweise gering, hieß es. Die STIKO spricht letztlich von ungenügendem Impfschutz.
Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, hatte vor einiger Zeit hingegen betont, dass der Johnson & Johnson-Impfstoff vor einer schweren Corona-Erkrankung sehr wohl schützen würde.
Beim Impfstoff von Johnson & Johnson galt bislang eine Dosis als ausreichend für den vollen Impfschutz, während bei den anderen zugelassenen Impfstoffen zunächst zwei Spritzen verabreicht werden. In Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Donnerstag sind bislang mehr als 3,2 Millionen Impfungen mit Johnson & Johnson verzeichnet.
Booster für Menschen über 70
In seiner Veröffentlichung vom Donnerstag empfiehlt die STIKO zudem Auffrischimpfungen gegen Covid-19 für Menschen ab 70 Jahren. Ebenso sollen sich Bewohner und Personal von Seniorenpflegeeinrichtungen und Pflegeeinrichtungen für Menschen mit erhöhtem Risiko für schwere Krankheitsverläufe erneut impfen lassen. Diese Empfehlung schließe auch medizinisches Personal mit direktem Patientenkontakt ein. Eine Auffrischung soll frühestens sechs Monate nach der Grundimmunisierung erfolgen. Als Impfstoff sollte derselbe wie zuvor verwendet werden.
Es handelt sich hierbei noch nicht um endgültige STIKO-Empfehlungen. Ein entsprechender Beschlussentwurf sei in die Abstimmung mit Fachkreisen und Bundesländern gegangen, hieß es. Änderungen seien daher noch möglich. (dpa/kas)
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