News: Impfstoff aus Fliegenspeichel
Wer sich im Kampf gegen die Krankheit nicht mehr nur auf ein Moskitonetz verlassen möchte, hat nun Hoffnung auf einen neuen – in Mäusen bereits erfolgreich getesteten – Impfstoff, entwickelt von Forschern des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID). Das Team um den Biochemiker José Ribeiro richtete ihr Interesse auf den Speichel der gierigen Sauger. Vor kurzem konnten die Forscher zeigen, dass Labortiere eine Infektion mit den Parasiten überstanden, wenn sie vorher mit dem Speichel der übertragenden Sandfliegen immunisiert worden waren. Aufbauend auf diesem Wissen entwickelten die Forscher nun einen Impfstoff gegen Leishmania.
Als erstes trennten sie die im Fliegenspeichel enthaltenen Proteine voneinander und identifizierten unter ihnen eins, das bei der früher beobachteten natürlichen Immunisierung der Labormäuse als Ziel gedient zu haben schien. Mithilfe des Proteins namens SP15 fanden sie das zu Grunde liegende Gen und konstruierten auf dessen Basis anschließend einen DNA-Impfstoff, den sie zur Immunisierung von Mäusen einsetzten. Infizierten sie die immunisierten Tiere dann mit den Parasiten, liefen die Infektionen wesentlich milder ab als bei unbehandelten Artgenossen. So zeigten diese kleinere Hautläsionen, und bereits nach sechs Wochen war die Infektion abgeklungen, während die anderen Tiere mit großen Hautgeschwüren kämpften und die Parasiten nicht eliminieren konnten.
Da infizierte Tiere auf einen Mückenstich sowohl mit erhöhter Produktion von Antikörpern als auch mit einer Antwort durch die T-Zellen des Immunsystems reagieren, analysierte das Forscherteam die vorliegende schützende Reaktion in den Labormäusen. Die Beobachtung, dass auch Knock-Out-Mäuse ohne die Fähigkeit, Antikörper zu produzieren, durch den Impfstoff geschützt waren, legte die T-Zellen als Auslöser des Schutzes nahe. Als nächsten Schritt plant das Team vom NIAID Immunisierungsversuche mit Hunden und Affen.
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