Corona-Impfung: Impfstoff schützt vor 16 Coronavirus-Mutationen
Der aktuell einzige in Deutschland genutzte Impfstoff gegen Covid-19 schützt auch vor mutierten Viren. Das vermeldet ein Team des Herstellers Pfizer und der University of Texas anhand von Untersuchungen mit dem Blut von 20 geimpften Personen. Demnach neutralisierte die durch die Impfung erzeugte Immunreaktion alle 16 von der Arbeitsgruppe geprüften Mutationen, darunter auch den Aminosäure-Austausch N501Y, ein zentrales Merkmal der mutmaßlich um bis zu 70 Prozent ansteckenderen Viruslinie B.1.1.7. Einige Fachleute hatten befürchtet, dass solche veränderten Varianten von der Impfung nicht erfasst werden.
Unglücklicherweise ist das nach wie vor nicht ausgeschlossen. Die Arbeitsgruppe testete nur die einzelnen Mutationen separat, nicht jedoch als Kombination von mehreren Veränderungen, wie sie in den tatsächlich vorhandenen Viruslinien auftreten. Deswegen erlauben die Ergebnisse keine endgültigen Aussagen darüber, ob die Impfung ebenso vor den neuen, in Großbritannien und Südafrika entdeckten Viruslinien schützt. Besonders letztere Variante hat ein ungewöhnlich stark verändertes Spike-Protein mit mehreren bisher nicht geprüften Mutationen.
Derweil verdichten sich die Hinweise, dass die britische Viruslinie B.1.1.7 tatsächlich deutlich ansteckender ist als die zuvor kursierenden Viruslinien. Zwei Vorabveröffentlichungen berichten auf der Basis von Genomdaten und anderen Indizien aus den letzten Monaten des Jahres 2020, dass sich die neue Variante um etwa 50 Prozent schneller verbreite. Eine Gruppe vom Imperial College London kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass die britischen Kontaktbeschränkungen andere Varianten bremsten, B.1.1.7 allerdings nicht.
Ob die Impfung diese Variante aufhält, will das Team von Pfizer und der University of Texas nun im Anschluss klären. Die bisherigen Resultate seien ermutigend, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters einen Virologen von Pfizer, konkrete Ergebnisse zu den neuen Viruslinien seien in den nächsten Wochen zu erwarten. Es gilt aber unter Fachleuten als wahrscheinlich, dass der Impfstoff auch vor den neuen Varianten schützt. Außerdem lassen sich mRNA-Impfstoffe viel schneller an neue Virusvarianten anpassen, womöglich binnen weniger Wochen.
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