Schweinegrippe: Impfung verursacht keine Geburtsfehler
Der Impfstoff Pandemrix, der während der Grippepandemie 2009 und 2010 vor der Schweinegrippe schützen sollte, schädigt bei Schwangeren das ungeborene Leben nicht. Zu diesem Ergebnis kommt ein schwedisches Untersuchungsteam auf der Basis einer Beobachtungsstudie an etwa 240 000 Kindern, von denen ein Teil vor der Geburt dem Impfstoff ausgesetzt war. Bei den etwa 40 000 Geburten nach der Impfung traten nicht mehr Geburtsfehler wie Gaumenspalte oder angeborene Herzfehler auf als in der ungeimpften Vergleichsgruppe. Die neue Untersuchung bestätigt Befunde aus früheren Studien mit geringeren Teilnehmerzahlen. Fachleute betonen, dass es bei Schwangeren wegen des veränderten Immunsystems häufiger zu schweren Verläufen der Grippe komme.
Im Gegensatz zu anderen Forschergruppen verglich das schwedische Team nun auch Geschwister, bei denen nur eines während der Schwangerschaft mit dem Impfstoff in Kontakt kam. Durch dieses Vorgehen versucht man den Einfluss anderer, vor allem genetischer Faktoren auf Fehlbildungen auszuschließen. Fachleute bezeichnen den Befund als nicht überraschend. "Das Ergebnis dieser Studie verwundert nicht, da es bisher weder aus Studien noch aus Einzelfallberichten ernsthafte Hinweise auf eine teratogene Wirkung von Impfstoffen gegen die Schweinegrippe und die saisonale Influenza gab", so Christof Schaefer, Embryonaltoxikologe an der Charité in Berlin. Umstrittener ist dagegen die Verbindung zwischen Pandemrix und Narkolepsie bei geimpften Kindern und Jugendlichen. Einige Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass besonders bei werdenden Müttern eine verzerrte Wahrnehmung der mit Impfungen und dem Verzicht darauf verbundenen Risiken verbreitet ist.
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