Direkt zum Inhalt

Artenvielfaltskrise: Australien unterstreicht Führungsrolle beim Aussterben

Der fünfte Kontinent steht auf dem ersten Platz der Staaten, wenn es um ausgestorbene Säugetiere geht. Aber auch Reptilien gehen leider verloren.
Reptilien von Christmas Island

Das australische Umweltministerium hat offiziell bestätigt, dass in dem Land weitere zwölf Säugetierarten und das erste Reptil seit der Kolonisierung durch die Europäer ausgestorben sind. Das gab das Umweltministerium auf seiner Seite bekannt, wie der »Guardian« berichtet. Mindestens 34 Säugetierarten sind damit offiziell seit der Kolonialisierung durch europäische Siedler ausgestorben: ein trauriger Weltrekord.

Die meisten Verluste hatten sich schon abgezeichnet, denn fast alle der betroffenen Säugetiere gelten bereits seit Jahrzehnten als verschollen und wurden zwischen 1850 und 1950 zum letzten Mal gesichert nachgewiesen. Aus der jüngeren Vergangenheit stammen dagegen zwei Verluste von der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel im Indischen Ozean: die Weihnachtsinsel-Zwergfledermaus (Pipistrellus murrayi), die zuletzt 2009 gesehen wurde, und der Weihnachtsinsel-Waldskink (Emoia nativitatis), dessen letztes Exemplar wahrscheinlich 2014 starb.

Damit sind rund zehn Prozent der in Australien bekannten heimischen 320 Säugetierarten seit 1788 ausgestorben. Mit weitem Abstand auf Platz 2 folgt Haiti, wo bis heute neun Säugetierarten ausgerottet wurden. Als wichtigste Ursache für das Verschwinden der Säuger auf dem Festland gelten verwilderte Katzen, denen zahlreiche Tiere zum Opfer fallen und die vor allem in den Wüstengebieten mit weitem Abstand vor Füchsen und Lebensraumzerstörung rangieren.

Auch der Waldskink starb wegen einer eingeschleppten Art aus, in diesem Fall einer Schlange aus Asien, die in den 1970er Jahren auf die Insel gelangte. Zudem könnten zerstörte Regenwälder durch den Phosphatabbau sowie invasive Ameisen zum Verschwinden beigetragen haben – ebenso wie bei der Fledermaus. Zudem gelten 50 endemische Wirbellose von Christmas Island als ausgestorben.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.