News: In den Hauptrollen: Leberzelle und Malaria-Erreger
Bisher waren Wissenschaftler der Meinung, dass die Sporozoiten relativ schnell in der Leber eine Zelle befallen. Ana Rodriguez und Maria Mota von der New York University haben jetzt jedoch herausgefunden, dass die Sporozoiten erst durch mehrere – bis zu vier – Leberzellen hindurchwandern, bevor sie sich endgültig festsetzen (Science vom 5. Januar 2001). Ein Film, der bereits 1989 aufgenommen wurde, zeigt dieses Verhalten. Damals hielt man die rätselhaften Wanderungen der Sporozoiten für einen Artefakt. Die beiden Wissenschaftlerinnen konnten mit ihren Experimenten das Rätsel nun lösen. Sie fanden in ihren Zellkulturen 10 bis 30 Prozent durchlöcherte Leberzellen, wenn sie lebende Sporozoiten hinzugefügt hatten. Solche Löcher treten während einer "normalen" Infektion nicht auf, da der Parasit die Leberzellen dazu bringt, ihn einzukapseln.
Die Wissenschaftlerinnen wollen nun herausfinden, warum der Parasit dieses Verhalten zeigt. Sie vermuten, dass die Sporozoiten auf der Suche nach einer besonders geeigneten Leberzelle sind. Vielleicht aktiviert diese Wanderung aber auch bestimmte Stoffwechselvorgänge innerhalb des Erregers.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 29.11.2000
"Vereint gegen Malaria"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 23.10.2000
"Resistenz auf den Punkt gebracht"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 14.7.2000
"Tod durch Infektionskrankheiten"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 8.7.1998
"Versteckte Schädlinge werden berechnet"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich)
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