Direkt zum Inhalt

Death Valley: In der Wüste entsteht ein See

Der Winter war auch in Südkalifornien ziemlich nass. Im Tal des Todes ist deshalb ein seltenes Schauspiel zu sehen - allerdings schwindet es rasch.
See im Death Valley (Archivbild)

Das kalifornische Death Valley hält nicht nur den Weltrekord für die höchste je gemessene Temperatur der Welt (56,7 Grad Celsius), sondern gilt auch als eines der trockensten Gebiete der Erde: Es liegt im Windschatten verschiedener Gebirge, die feuchte Luft vom Pazifik abschirmen. In Ausnahmejahren gelangen allerdings so viele Regenwolken bis zum Tal des Todes, dass dort Seen entstehen können – und das ist 2019 der Fall. Vor einer Woche, am 7. März, regnete es beispielsweise in Furnace Creek im Death Valley innerhalb von 24 Stunden 22 Millimeter, dreimal so viel wie sonst im gesamten Jahr. In den umliegenden Bergen umfasste die Menge zumindest stellenweise sogar 38 Millimeter, die zum Teil in Richtung des Tals flossen.

Verglichen mit den Regenmengen, die etwa in Hamburg oder New York vom Himmel kommen, erscheint dies wenig. Doch der ausgetrocknete, harte Wüstenboden nimmt das Wasser bloß schwer auf: Es sammelt sich oberflächlich und dringt nur langsam in den Untergrund ein. Dadurch können sich rasch größere, aber flache Gewässer bilden, wie es unmittelbar nach den Regenfällen vorkam und auf zahlreichen Bildern in sozialen Medien verbreitet wurde.

Wegen der Dimensionen des Gewässers gehen die Ansichten selbst bei den Parkmitarbeitern stark auseinander. Laut »Motherboard« teilte der Bildungsbeauftragte des Nationalparks Patrick Taylor mit, dass dies der größte See im Tal sei, seit er dort arbeitet. Das Gewässer habe eine Länge von ungefähr 16 Kilometern. In der »Los Angeles Times« wiederum verwies Parksprecherin Abby Wines darauf, dass es sich eher um eine Abfolge von Tümpeln handle. Sie seien zwar bei (der selten auftretenden) Windstille schön anzusehen, jedoch kein riesiger See. In einem sind sich allerdings alle einig: Wer überhaupt noch etwas vom Wasser im Death Valley sehen will, muss sich beeilen. Es verdunstet und versickert schnell, und bald dürfte nichts mehr übrig sein, sollte kein neuer Regen fallen.

Der ungewöhnlich feuchte Winter in Südkalifornien bringt auch an anderen Orten Naturschauspiele hervor: Dank der Regenfälle blüht die Wüste, etwa im Anza-Borrego-Park.

WEITERLESEN MIT »SPEKTRUM +«

Im Abo erhalten Sie exklusiven Zugang zu allen Premiumartikeln von »spektrum.de« sowie »Spektrum - Die Woche« als PDF- und App-Ausgabe. Testen Sie 30 Tage uneingeschränkten Zugang zu »Spektrum+« gratis:

Jetzt testen

(Sie müssen Javascript erlauben, um nach der Anmeldung auf diesen Artikel zugreifen zu können)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.