Mayas: In Guatemala ältestes Grab eines Mayafürsten entdeckt
Im guatemalischen K’o legten Archäologen gerade den Boden eines Wohnhauses aus der Zeit der Maya frei, als sie plötzlich auf einen unterirdischen Tunnel stießen. Jason Paling vom Holmul Archaeological Project (im Video zu sehen) staunte nicht schlecht, als er darin ein Grab sowie ein Skelett mit Beigaben fand. Neben aufwändig hergestellten rotbraunen Tongefäßen fiel ihm ganz besonders ein schwarzes Räuchergefäß auf. Es ist verziert mit einem männlichen Gesicht, das eine eigenartige Kopfbedeckung trägt. Quastenartig ragt ein dreiblättriger Fortsatz hervor – ähnlich einer Narrenkappe.
Tatsächlich kennen Archäologen derlei Kopfschmuck von Tempelmalereien und Bildreliefs der Mayas. Sie sind typisch für die so genannten Narrengottheiten – von Forschern nach eben dieser Kopfbedeckung benannt. Über die Bedeutung der Götter sagt sie indes nichts aus: Die frühen Mayafürsten leiteten von diesen Göttern ihren irdischen Herrschaftsanspruch ab.
"Es gibt zwar noch ältere Mayagräber", meint John Tomasic, Grabungsleiter von der University of Kansas. "Doch in keinem ließ sich eine Beigabe finden, die wir eindeutig mit einem herrschaftlichen Symbol in Verbindung bringen können." Er hofft, demnächst noch mehr frühe Herrschergräber zu entdecken, wenn verstärkt unter Wohnhäusern gegraben wird.
Miriam Jolien Blümel
Bei dem Toten von K’o muss es sich somit um jemanden handeln, der zu Lebzeiten von hohem Rang war. Wie die Radiokarbondatierung der Knochen ergab, wurde der Mayafürst um 350 v. Chr. bestattet – rund 200 Jahre früher als der "Herrscher von San Bartalo", dessen Grab bislang als die älteste bekannte Elitebestattung der Maya-Kultur galt.
"Es gibt zwar noch ältere Mayagräber", meint John Tomasic, Grabungsleiter von der University of Kansas. "Doch in keinem ließ sich eine Beigabe finden, die wir eindeutig mit einem herrschaftlichen Symbol in Verbindung bringen können." Er hofft, demnächst noch mehr frühe Herrschergräber zu entdecken, wenn verstärkt unter Wohnhäusern gegraben wird.
Im Gegensatz zu den späteren bekannten Mayafürsten, die in riesigen Pyramidentempeln bestattet wurden, sind die Bestattungssitten der Eliten aus der Zeit dieses Grabfundes weitgehend unerforscht.
Miriam Jolien Blümel
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