Sport: In Laufschuhen müssen die Füße mehr arbeiten
Sind gedämpfte Laufschuhe gut oder schlecht für die Füße? Forscher und Sportfans sind sich in dieser Frage bisher uneins: Einerseits ist eine federnde Schicht aus Schaumstoff gerade beim Laufen auf hartem Untergrund wichtig, um den Fuß zu schonen – andererseits befürchten Kritiker, der Fuß könnte dadurch bereits zu stark geschont sein, weil die Muskulatur weniger stark beansprucht und damit auch nicht trainiert wird. Ein Team um Luke Kelly von der australischen University of Queensland machte daher nun die Probe aufs Exempel: Es schickte 16 Probanden auf Laufband, einmal mit guten Laufschuhen, einmal barfuß. Dabei entdeckten die Wissenschaftler, dass die Wahl des Schuhwerks tatsächlich unsere Art zu laufen zu beeinflusst – aber anders als bislang gedacht.
Kelly und seine Kollegen maßen mit Hilfe von dünnen Elektroden während des gesamten Versuchs die Muskelaktivität in den Füßen der Teilnehmer. Laufschuhe, so zeigte sich, standen der natürlichen Dämpfung des Fußes im Weg: Sind wir barfuß unterwegs, fungiert normalerweise die Längswölbung des Fußes als eine Art Feder, die gestaucht wird, wenn dieser den Boden berührt und sich anschließend wieder dehnt, was uns Antrieb für den nächsten Schritt verleiht. In den Schuhen arbeitete das Fußgewölbe der Probanden dagegen weniger – was diese wiederum durch mehr Muskelaktivität kompensieren mussten. Die Fußmuskulatur wird dabei also nicht unterfordert, sondern muss im Gegenteil sogar härter arbeiten.
Ob das Laufen mit oder ohne Schuhe nun besser ist, darauf wollen sich die Wissenschaftler am Ende allerdings nicht festlegen. Dafür seien noch weitere Untersuchungen notwendig.
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