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Wildtiere: In Menschennähe töten Pumas häufiger

Eine dichtere Besiedlung stört Wildtiere - das gilt auch für große Raubkatzen.
Lauernder Berglöwe

Ökologen wissen, wie sehr sich Nahrungsnetze unter dem zunehmenden Druck von Top-Prädatoren verändern können – umgekehrt aber wird selten untersucht, wie sehr sich das Verhalten der größten Raubtiere an die Gegenwart von immer mehr Menschen in ihrer Umwelt anpasst. Diese Untersuchung haben nun Forscherinnen der University of California in Santa Cruz nachgeholt: Sie testeten über drei Jahre hinweg an 30 Pumas, die sie mit Senderhalsbändern ausgestattet hatten, ob Großkatzen ihr Verhalten je nach Dichte der menschlichen Besiedlung in ihren Streifgebieten verändern.

Das Ergebnis überrascht auf den ersten Blick: Die menschenscheuen Räuber töteten umso mehr Beute – vor allem Rehwild –, je näher sie an menschlichen Ansiedlungen jagten. Der Grund dafür: Sie werden dort beim Fressen häufiger gestört, so die Forscherinnen. Die Tiere kehren im Normalfall immer mehrmals zum Fressen zur Jagdbeute zurück, dies allerdings nur, wenn sie sich weit gehend ungestört wähnen. Spüren sie die Nähe von Menschen, so jagen sie lieber an anderer Stelle ein weiteres Beutetier. Insgesamt sinkt die Verweildauer der Tiere in den am stärksten besiedelten Gegenden im Vergleich zu menschenleeren Gebieten um bis zu 40 Prozent.

Mit jeder neuen Jagd verbrauchen die Tiere mehr Energie, so die Sorge der Biologinnen – was natürlich Folgen für die Vermehrungsrate haben könnte. Interessanterweise wiesen sie die jagdfördernde Menschenscheu übrigens nur bei weiblichen Tieren nach. Männchen sind wohl deshalb kaum betroffen, weil sie ohnehin deutlich lieber fern des Menschen auf Beutefang gehen. Die Weibchen können womöglich nicht so wählerisch sein, weil sie zusätzliche Nahrung für den Nachwuchs und während einer Schwangerschaft herbeischaffen müssen.

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