Wetter: In Süddeutschland droht Hochwasser
Der vorgebliche »Wonnemonat« Mai macht seinem Namen bislang keinerlei Ehre: Nachdem es zuerst für die Jahreszeit deutlich unterkühlt war, wurde es zwar seit dem letzten Wochenende (18. Mai) wärmer – doch gleichzeitig zogen damit auch feuchtere Luftmassen nach Mitteleuropa. Nun warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor ergiebigem Dauerregen. Vor allem an den Alpen, aber auch im Umfeld der Mittelgebirge von Süd- und Südostdeutschland drohen deshalb Überschwemmungen. An den Alpen verschärft die Schneeschmelze die Situation.
Flächendeckend können in den betroffenen Regionen des Flachlandes in den nächsten zwei Tagen 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter fallen, in den Alpen 100 bis 140 und in exponierten Staulagen sogar 180 Liter pro Quadratmeter – plus Schmelzwasser aus den Regionen oberhalb von 1500 Metern. Die Schneefallgrenze liegt erst in 2000 bis 2500 Meter Höhe. Nur das nordwestliche Deutschland bleibt weitgehend regenfrei.
Die Besorgnis erregende Karte der Niederschlagsmengen 24-stündig bis Dienstag um 12 Uhr. Einige Hotspots mit 80 bis 100 mm, Vorarlberg/Allgäu teils über 125 mm/24h. Für Details in Stadt/Kreis #Hochwasser /FRhttps://t.co/ZHIqyNJFxI
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) 20. Mai 2019
Das verantwortliche Tief liegt mit seinem Kern über Südpolen und Tschechien und führt dabei feuchtwarme Luftmassen aus Südosteuropa nach Mitteleuropa. Sie stauen sich an den Alpen und Mittelgebirgen, was den Dauerregen auslöst. Neben Überflutungen drohen dort zudem Erdrutsche. Stark gefährdet sind nach den Berechnungen die Bodenseeregion, das Allgäu, der Bregenzerwald, der bayerische Alpenrand bis ins Werdenfelserland sowie das Berchtesgadener und Salzburgerland. Außerhalb der Alpen könnte es Teile Hessens sowie die Schwäbische Alb besonders heftig treffen, so der »Wetterkanal« von Jörg Kachelmann.
Immerhin: Der Regen füllt das in größeren Bodentiefen immer noch vorhandene Wasserdefizit auf und mindert so das Risiko eines weiteren Dürresommers. Ab Mittwoch soll sich die Wettersituation dann langsam wieder entspannen.
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