Direkt zum Inhalt

News: Inaktivierung des X-Chromosoms bei Mäusen anders als bei Menschen

Das Gen Tsix, das bei Mäusen das zweite X-Chromosom in den Zellen von Weibchen inaktiviert, erfüllt diese Aufgabe beim Menschen nicht. Normalerweise wird bei Säugetieren das Stilllegen des einen Chromosoms durch das Gen Xist (x-inaktives spezifisches Transkript) gesteuert, das auf den inaktiven Exemplaren abgelesen, bei den aktiven Chromosomen jedoch unterdrückt wird. Bei Mäusen übernimmt Tsix die Hemmung von Xist, und viele Wissenschaftler waren davon ausgegangen, dass es dieselbe Aufgabe auch beim Menschen erfüllt.

Dies stimmt jedoch offensichtlich nicht, wie Barbara Migeon und ihre Kollegen von der Johns Hopkins University herausfanden. So wird in menschlichen Zellen verschiedener Entwicklungsstadien das Tsix-Gen nur auf dem inaktiven X-Chromosom neben Xist abgelesen. Nach der Geburt wird Tsix zunehmend stumm. Welche Rolle das Gen in seiner aktiven Form spielt, ist daher nun unbekannt – ebenso wie der Kandidat, der tatsächlich die Aktivität von Xist regelt.

  • Quellen
Johns Hopkins Medical Institutions
American Journal of Human Genetics 71(2): 286–293 (2002)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.