Tierzucht: Indianer domestizierten Truthähne vor über 2000 Jahren
Truthähne haben in Amerika traditionell eine große kulturelle und ernährungstechnische Bedeutung. Schon die Ureinwohner nutzten nicht nur das Fleisch der Vögel als Proteinquelle, sondern auch ihre Knochen und Federn für rituelle Zwecke und zur Dekoration. Dongya Yang von der Simon Fraser University in Burnaby und seine Kollegen untersuchten nun, wann und wo genau die Indianer begannen, wilde Truthähne einzufangen und zu züchten.
Doch die Indianer domestizierten den Truthahn nicht nur in Mexiko. Die Forscher um Yang fanden auch in der DNA der Vögel aus dem Südwesten Amerikas Hinweise darauf, dass die Ureinwohner diese züchteten. An Grabungsstellen im Verbreitungsgebiet der Tiere hatten Archäologen bereits zuvor vermehrt Eierschalen, Federkiele oder Kot gefunden – Zeichen, dass die Indianer Truthähne als Haustiere hielten. In Europa war es durchaus üblich, dass einzelner Tierarten an verschiedenen Standorten unabhängig voneinander gezüchtet wurden, daher halten es die Wissenschaftler für gut möglich, dass auch die indigenen Stämme in Amerika mehrere biologisch unabhängige "Zuchtzentren" aufbauten und untereinander ihr technisches Wissen austauschten.
Während die Zucht des Mittelamerikanischen Truthahns früheren Studien zufolge bereits 800 v. Chr. begann, startete die Haltung des Südwestlichen Truthahns nach Schätzung der der Forscher um 200 v. Chr. und erreichte vor 500 bis 700 Jahren ihren Höhepunkt. In dieser Zeit war der domestizierte südwestliche Truthahn in einem Gebiet von mehreren tausend Quadratkilometern verbreitet. Yang und Kollegen gehen deshalb davon aus, dass die Vögel selbst zwischen Stämmen mit verschiedener Kultur und Sprache gehandelt wurden.
Julia von Sengbusch
Die Forscher isolierten mitochondriale DNA aus 200 Truthahnfossilien wie Knochen oder Kotproben von knapp 40 verschiedenen Fundorten. Diese Erbgutsequenzen verglichen sie untereinander und mit historischen Proben des Mittelamerikanischen Truthahns (Meleagris gallopavo gallopavo) sowie von modernen gezüchteten Tieren. Anhand der Ähnlichkeit teilten sie die Vögel in Gruppen ein: Zwei enthielten Fossilien aus dem Südwesten Amerikas, die dritte umfasste die historischen mittelamerikanischen und die modernen Vertreter. Insbesondere die dritte Gruppe unterstützt bisherige Annahmen, dass der heutige Zuchttruthahn ursprünglich aus Südmexiko stammt.
Doch die Indianer domestizierten den Truthahn nicht nur in Mexiko. Die Forscher um Yang fanden auch in der DNA der Vögel aus dem Südwesten Amerikas Hinweise darauf, dass die Ureinwohner diese züchteten. An Grabungsstellen im Verbreitungsgebiet der Tiere hatten Archäologen bereits zuvor vermehrt Eierschalen, Federkiele oder Kot gefunden – Zeichen, dass die Indianer Truthähne als Haustiere hielten. In Europa war es durchaus üblich, dass einzelner Tierarten an verschiedenen Standorten unabhängig voneinander gezüchtet wurden, daher halten es die Wissenschaftler für gut möglich, dass auch die indigenen Stämme in Amerika mehrere biologisch unabhängige "Zuchtzentren" aufbauten und untereinander ihr technisches Wissen austauschten.
Während die Zucht des Mittelamerikanischen Truthahns früheren Studien zufolge bereits 800 v. Chr. begann, startete die Haltung des Südwestlichen Truthahns nach Schätzung der der Forscher um 200 v. Chr. und erreichte vor 500 bis 700 Jahren ihren Höhepunkt. In dieser Zeit war der domestizierte südwestliche Truthahn in einem Gebiet von mehreren tausend Quadratkilometern verbreitet. Yang und Kollegen gehen deshalb davon aus, dass die Vögel selbst zwischen Stämmen mit verschiedener Kultur und Sprache gehandelt wurden.
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