Roter Planet: Indische Raumsonde Mangalyaan kurz vor dem Schwenk zum Mars
Update, 2. 12. 2013: Mangalyaan ist endgültig auf dem Weg zum Roten Planeten: Am 30. November 2013 um 20:19 Uhr MEZ zündete das Bordtriebwerk der ersten indischen Marssonde und brannte für rund 22 Minuten. Dabei erhöhte sich die Geschwindigkeit von Mangalyaan um 648 Meter pro Sekunde. Nun reichte die Geschwindigkeit aus, das Schwerefeld der Erde zu verlassen und auf eine Transferbahn zum Mars einzuschwenken. Die Ankunft ist für den 24. September 2014 geplant.
Seit ihrem Start am 5. November 2013 umrundet die indische Marssonde Mangalyaan (Hindi = Marsfahrzeug) die Erde auf einer hochelliptischen Umlaufbahn. Nun steht in der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember ein kritisches Manöver bevor: Mit einem rund 23 Minuten dauernden Schubmanöver des Bordtriebwerks wird die Sonde endgültig auf den Weg zum Roten Planeten gebracht. Nach dem Absetzen auf der Parkumlaufbahn – die Trägerrakete war für einen direkten Einschuss in Richtung Mars nicht stark genug – wurde durch bislang sechs Schubmanöver des Bordantriebs der erdfernste Punkt der Bahn stetig angehoben. Er liegt derzeit bei 193 000 Kilometer. Bei einem pünktlichen Abflug aus der Parkposition sollte Mangalyaan den Mars am 24. September 2014 erreichen und dort in eine Umlaufbahn eintreten.
Den rund dreiwöchigen Aufenthalt der Sonde in der Erdumlaufbahn nutzten die Missionskontrolleure der indischen Raumfahrtbehörde ISRO dazu, die Bordinstrumente zu Testzwecken zu aktivieren. Dabei entstand auch das beigestellte Bild der Erde vom 20. November 2013.
Bei der Ankunft am Mars muss die Raumsonde ihren Bordantrieb erneut zünden, um in eine weite elliptische Bahn um den Roten Planeten einzutreten. Der marsnächste Punkt soll bei 366 Kilometer liegen, der marsfernste bei 80 000 Kilometer. Mangalyaan ist mit fünf wissenschaftlichen Instrumenten zur Erkundung des Planeten ausgerüstet, die Sonde dient aber vor allem der Erprobung von Technologien für Flüge durch den interplanetaren Raum. Sollte der Eintritt in die Umlaufbahn gelingen, so wäre Indien nach den USA, Russland und Europa die vierte Nation, die eine erfolgreiche Marsmission durchführt. Die Versuche Japans und Chinas sind dagegen bislang gescheitert.
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