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Klinische Studien: Indische Versuchspersonen protestieren gegen Regelverstöße

Klinische Studien sind in Indien ein großes Geschäft. Doch dafür beuten die Labors ihre Freiwilligen aus, beklagt nun eine Patientenorganisation.
Wissenschaftlerin mit Mundschutz

Die Kontroversen um klinische Studien in Indien gehen weiter. Eine Organisation, die freiwillige Versuchspersonen solcher Tests vertritt, hat sich nun mit einer Erklärung an die Nationale Menschenrechtskommission (NHRC) Indiens gewandt. Die Gruppe aus den Bundesstaaten Andhra Pradesh und Telangana wirft den Studienlabors vor, die Freiwilligen auszubeuten und sich nicht an die Vorschriften für derartige Studien zu halten. Die indischen Organisationen führen Medikamentenstudien für internationale Pharmafirmen durch, unter anderem für Medikamentenzulassungen. Das NHRC solle deswegen die Labors und Forschungsorganisationen strenger auf Unregelmäßigkeiten überprüfen.

Bereits 2014 waren die Studiendienstleister in Indien in die Diskussion geraten, als innerhalb von zwei Jahren 370 Menschen während klinischer Tests starben – ein staatliches Komitee hatte damals allerdings lediglich wenigen Angehörigen Entschädigung zugesprochen, weil nur ein kleiner Teil der Todesfälle auf die geprüften Medikamente zurückgehe. Letzte Woche berichtete nun die Zeitung "The Hans India" unter anderem, Versuchspersonen seien die Mobiltelefone abgenommen worden und man habe sie über mögliche Nebenwirkungen nicht informiert. Etwa 200 000 Menschen nehmen nach offiziellen Statistiken in Andhra Pradesh und Telangana regelmäßig an klinischen Studien teil. Kritiker monieren, dass viele dieser Freiwilligen weder lesen noch schreiben könnten und deswegen anfällig für Missbrauch seien – zumal bei vielen Studien keine Ethikkommission die Auswahl der Teilnehmer überwache.

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