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Genetik: Individuelle statt rassenbasierte Medikamente

Die so genannte "rassenbasierte" Medizin hat keinen Sinn. Diese Aussage trifft einer der Entzifferer des menschlichen Genoms, Craig Venter, nachdem er sein Erbgut Base für Base mit dem von James Watson verglich, dem Mitentdecker der Doppelhelixstruktur der DNA. Beide Wissenschaftler sind weiß, und doch unterscheiden sich manche ihrer Gene dermaßen, dass sie auf dasselbe Medikament unterschiedlich reagieren würden.

Falls etwa James Watson je an Depression erkrankt, sollten die Medikamente hoch dosiert werden; Craig Venter dagegen käme mit wesentlich geringeren Dosen aus, fand die Arbeitsgruppe des Craig Venter Institute um Pauline Ng heraus. Den Unterschied macht CYP2D6, ein Gen, das beim Stoffwechsel mitspielt und bei Watson in einer anderen Version vorliegt als bei Venter. Dies sei nur eins von sechs Beispielen, die wesentliche Unterschiede aufweisen.

Bisher fand die 2002 aufgekommene Idee, dass Menschen gleicher ethnischer Abstammung ungefähr denselben Genpool haben und damit ähnlich auf einzelne Medikamente reagieren, zahlreiche Anhänger. So kam in den USA das Herzmittel BiDil nur für Afroamerikaner auf den Markt.

Laut Venter bestimmt "die Hautfarbe eines Menschen nicht, wie er auf ein Medikament reagieren wird, oder auf welche Medikamente er reagiert". Der Wissenschaftler setzt sich vielmehr für eine personalisierte Medizin ein, die den individuellen Gen-Kode berücksichtigt. (sc)
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