Mongolei: Indoeuropäer mischten sich unter nordostasiatische Nomaden
Aus welchen Ethnien sich frühe zentralasiatische Nomadenverbände, wie die Xiongnu, genau zusammensetzten, ist in der Fachwelt immer noch umstritten. Aus Erbgutanalysen am Skelett eines vor 2000 Jahren in der heutigen Mongolei bestatteten Mannes schließen Forscher jetzt: Offenbar zählten auch Menschen indoeuropäischer Abstammung zur Oberschicht der Reiternomaden an der Grenze zu China.
Wissenschaftler um Kyung-Yong Kim von der Chung-Ang-Universität in Seoul fanden in der DNA des Mannes starke Hinweise auf eine indoeuropäische Abstammung. Die Funde unterstützen die Ansicht, dass Indoeuropäer bereits vor Christi Geburt weit nach Nordostasien vordrangen.
Das Team um Kim untersuchte das Gräberfeld von Duurlig-Nars im Nordosten der Mongolei. Grabbeigaben verraten, dass es sich dabei um einen Friedhof der Xiongnu für Angehörige ihrer Stammeselite handelte. An drei Skeletten nahm das Team unter anderem Analysen der DNA des Y-Chromosoms und der Mitochondrien vor. Das über den Vater ererbte Y-Chromosom gehörte zur Haplogruppe R1a1, die vor allem bei heutigen Europäern weit verbreitet ist. Das von der Mutter geerbte Mitochondrien-Genom ordneten sie hingegen der Gruppe U2e1 zu, die heute gehäuft bei zentralasiatischen Populationen – etwa aus Turkmenistan, Tadschikistan und Pakistan – auftritt.
Nach Aussage der Forscher sei damit zum ersten Mal zweifelsfrei nachgewiesen worden, dass auch Indoeuropäer zu den Xiongnu zählten. Der politisch teils locker, teils enger gefügte Stammesverbund von nomadisch lebenden Steppenvölkern ist vor allem für seine Eroberungszüge nach China bekannt. Unter anderem gaben sie Anlass zum Bau der Großen Mauer. Umstritten ist, ob die Xiongnu mit den Hunnen identisch sind, wie früher oft behauptet.
Archäologische Funde, aber auch überlieferte Beschreibungen des Aussehens mancher Xiongnu-Gruppen hatten zuvor bereits die Vermischung von Angehörigen zentralasiatischer Völker mit Indoeuropäern nahegelegt. Wo genau der Mann aus dem Grab von Duurlig-Nars herkam, lässt sich aus den DNA-Daten allerdings nicht ablesen. Die Forscher spekulieren über eine skythische Abstammung. (jd)
Wissenschaftler um Kyung-Yong Kim von der Chung-Ang-Universität in Seoul fanden in der DNA des Mannes starke Hinweise auf eine indoeuropäische Abstammung. Die Funde unterstützen die Ansicht, dass Indoeuropäer bereits vor Christi Geburt weit nach Nordostasien vordrangen.
Das Team um Kim untersuchte das Gräberfeld von Duurlig-Nars im Nordosten der Mongolei. Grabbeigaben verraten, dass es sich dabei um einen Friedhof der Xiongnu für Angehörige ihrer Stammeselite handelte. An drei Skeletten nahm das Team unter anderem Analysen der DNA des Y-Chromosoms und der Mitochondrien vor. Das über den Vater ererbte Y-Chromosom gehörte zur Haplogruppe R1a1, die vor allem bei heutigen Europäern weit verbreitet ist. Das von der Mutter geerbte Mitochondrien-Genom ordneten sie hingegen der Gruppe U2e1 zu, die heute gehäuft bei zentralasiatischen Populationen – etwa aus Turkmenistan, Tadschikistan und Pakistan – auftritt.
Nach Aussage der Forscher sei damit zum ersten Mal zweifelsfrei nachgewiesen worden, dass auch Indoeuropäer zu den Xiongnu zählten. Der politisch teils locker, teils enger gefügte Stammesverbund von nomadisch lebenden Steppenvölkern ist vor allem für seine Eroberungszüge nach China bekannt. Unter anderem gaben sie Anlass zum Bau der Großen Mauer. Umstritten ist, ob die Xiongnu mit den Hunnen identisch sind, wie früher oft behauptet.
Archäologische Funde, aber auch überlieferte Beschreibungen des Aussehens mancher Xiongnu-Gruppen hatten zuvor bereits die Vermischung von Angehörigen zentralasiatischer Völker mit Indoeuropäern nahegelegt. Wo genau der Mann aus dem Grab von Duurlig-Nars herkam, lässt sich aus den DNA-Daten allerdings nicht ablesen. Die Forscher spekulieren über eine skythische Abstammung. (jd)
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