News: Infektionen verantwortlich für plötzlichen Kindstod?
Bakterielle Infektionen können im Körper die Konzentration des Gehirnsteroids Allopregnanolon so stark ansteigen lassen, dass Kinder womöglich zu betäubt sind, um bei Atmungsproblemen rechtzeitig aufzuwachen und so am plötzlichen Kindstod sterben. Auf diesen Mechanismus weisen Untersuchungen an Lämmern hin, die Saraid Billiards von der Monash University in Australien und ihre Kollegen durchführten. Schon eine leichte Infektion mit dem Darmbakterium Escherichia coli hatte die Steroidgehalte im Blut um die Hälfte und im Gehirn sogar um das Zwei- bis Dreifache steigen lassen. Allopregnanolon wirkt betäubend, sodass die Tiere nur schwer zu wecken waren und sich ausgesprochen benommen und schläfrig zeigten.
Der plötzliche Kindstod, die häufigste Todesursache im ersten Lebensjahr, tritt meist im Schlaf auf. Ein Zusammenhang mit bakteriellen Infektionen wird schon lange vermutet. Sollten bei den Kindern ähnliche Folgen wie bei den Lämmern auftreten, könnte hierin eine Ursache für dieses immer noch ungeklärte Phänomen liegen.
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