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Infektionskrankheiten: Masern weltweit auf dem Vormarsch

Masern lassen sich durch Impfungen leicht verhindern, doch sie erreichen weniger Kinder. Auch Europa ist davon stark betroffen.
Masernvirus
Die Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern können gravierende Folgen haben.

Weltweit gab es 2023 mindestens 10,3 Millionen Maserfälle: ein Anstieg um 20 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Zudem verpassten mindestens 22 Millionen Kinder ihre erste Masernimpfung, so dass die Impfquote für die erste Dosis nur bei 83 Prozent lag, die empfohlene zweite Impfdosis erhielten sogar nur 74 Prozent. Das gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekannt. Betroffen von zunehmenden Masernzahlen waren alle Weltregionen mit Ausnahme der beiden amerikanischen Kontinente: Brasilien gelang es als letztem Land der Region, die Masern wieder zu eliminieren.

Um Masernausbrüche zu verhindern, müssen mindestens 95 Prozent der Bevölkerung mit beiden Dosen geimpft sein. Doch das gelingt immer weniger Ländern. 2023 registrierte die WHO in 57 Staaten größere Krankheitswellen, was einer Zunahme um fast 60 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Dabei handelt es sich bei dem hochansteckenden Virus nicht um eine harmlose Kinderkrankheit: Laut den Daten starben mehr als 100 000 Menschen an den Folgen der Masern – mehrheitlich Kinder unter fünf Jahren. Dies sei zwar ein Rückgang um acht Prozent verglichen mit 2022, was jedoch vor allem auf die zunehmende Zahl an Infektionen in Ländern mit besserer Ernährung und leichterem Zugang zu medizinischer Versorgung zurückzuführen sei, so die WHO.

Todesfälle oder schwere Spätfolgen wie Hirnschäden sind jedoch auch in westlichen Industrieländern nicht ausgeschlossen, wie Fälle in Deutschland oder in den Niederlanden zeigen. Auch Erblinden oder schwere Lungenentzündungen können mit Maserninfektionen einhergehen.

Die WHO ruft dringend dazu auf, Impfkampagnen vor allem in Afrika und im östlichen Mittelmeerraum zu intensivieren, um die Masern wieder zurückzudrängen. Gerade in Kriegsgebieten wie dem Sudan oder dem Gazastreifen ist die medizinische Versorgung katastrophal und verhindert Impfungen. In Europa hingegen breitet sich Impfskepsis vor allem über Falschmeldungen in sozialen Medien aus, obwohl die Vakzine gegen Masern ausgesprochen sicher sind.

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