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News: Infektionsrisiken in Überschwemmungsgebieten erhöht

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt der Bevölkerung und den Einsatzkräften in den von der Überschwemmung betroffenen Gebieten besondere Vorsichtsmaßnahmen gegen ansteckende Erkrankungen wie Hepatitis A, Typhus oder Bakterienruhr. Nach den Erfahrungen beim Oder-Hochwasser 1997 sowie in anderen europäischen Ländern sei eine allgemeine Impfung der Betroffenen gegen Hepatitis A oder Typhus derzeit jedoch nicht nötig. Lediglich bei besonderer Gefährdung, wenn etwa kein sauberes Trink- und Waschwasser vorhanden ist, könne eine Hepatitis-A-Impfung erwogen werden. Einzelheiten sollten mit dem behandelnden Arzt beziehungsweise dem zuständigen Betriebsarzt und der örtlichen Gesundheitsbehörde besprochen werden. Das RKI hat zur Zeit keine Hinweise für ein gehäuftes Auftreten von Infektionskrankheiten in den Überschwemmungsgebieten.

Die größten hygienischen Probleme ergäben sich nach dem Ende der Überschwemmung, wenn die Bewohner bei Aufräumarbeiten in ihren Häusern, Kellern und Gärten intensiven Kontakt zu möglicherweise mit Fäkalien kontaminiertem Wasser haben. Kinder sollten deshalb nicht im Überschwemmungswasser baden oder spielen. Ein Kontaminationsrisiko bestehe außerdem für alle Lebensmittel, die mit Überschwemmungswasser in Berührung gekommen sind – zum Beispiel Obst, insbesondere Fallobst und Gemüse. Diese Lebensmittel sollten deshalb vernichtet werden.

Besonders problematisch sei die Nutzung von Einzelbrunnen zur Trinkwasserversorgung. Hier sei die Freigabe durch das zuständige Gesundheitsamt abzuwarten. Grundsätzlich sollte die Bevölkerung die Hinweise und Anordnungen, zum Beispiel das Abkochgebot für Trinkwasser, des zuständigen Gesundheitsamtes befolgen.

Da bei den Aufräumarbeiten die Verletzungsgefahr besonders hoch ist, sollte der Impfschutz gegen Tetanus überprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Erwachsenen wird eine Auffrischimpfung gegen Tetanus alle zehn Jahre empfohlen, bei einer Verletzung bereits nach fünf Jahren.

Das RKI rät der betroffenen Bevölkerung sich bei der Reinigung ihrer Häuser und Wohnungen durch Gummistiefel, wasserdichte Handschuhe und wasserabweisende Kleidung vor dem Kontakt mit "verkeimtem" Wasser zu schützen und sich vor der Zubereitung und dem Verzehr von Lebensmitteln sowie dem Rauchen sorgfältig die Hände mit hygienisch einwandfreiem Wasser zu waschen.

  • Quellen
Robert Koch-Institut

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