Neurologie: Information in Päckchen
Bisher dachten Neurologen, dass das Gehirn Sinneseindrücke wie am Fließband, also linear nacheinander, verarbeitet. Eine Studie widerlegt diese Auffassung nun und bestätigt die neue Theorie des „Liquid Computing“: Visuelle Reize werden schon in frühen Verarbeitungsstadien mehrere 100 Millisekunden lang in Paketen zusammengefasst. Das fanden Forscher um Danko Nikolić vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main heraus. Sie untersuchten, wie Katzen Bilder verarbeiten.
Dazu zeigten die Wissenschaftler den Tieren 100 Millisekunden lang verschiedene Buchstaben (A bis E). Währenddessen zeichneten Elektroden die Aktivität von etwa 100 Nervenzellen der primären Sehrinde auf. Durch das Aktivitätsmuster konnten die Forscher erkennen, welchen Buchstaben die Katzen gerade gesehen hatten. Sie stellten nun bereits fest, dass das Muster auch noch erhalten blieb, wenn der Buchstabe schon verschwunden war. Daraufhin zeigte das Team den Katzen Reihen von meist drei Buchstaben, veränderten die Anzeigedauer oder auch die Länge der Pausen zwischen einzelnen Bildern.
Sie fanden heraus, dass außer Informationen über das gerade gesehene Bild die Nervenzellen auch Informationen über das vorangegangene Bild übertrugen – die Eindrücke überlagerten sich. Das geschieht auf eine Weise, dass Neuronen einzelne Buchstaben noch herauslesen können. Nikolić vergleicht das mit einem Wasserkrug, in den Steine geworfen werden: "Die Wellen überlagern sich zwar. Aber trotzdem bleibt in den Aktivitätsmustern der Flüssigkeit die Information präsent, wie viele und wie große Steine zu welchem Zeitpunkt ins Becken geworfen wurden."
Julia Eder
Dazu zeigten die Wissenschaftler den Tieren 100 Millisekunden lang verschiedene Buchstaben (A bis E). Währenddessen zeichneten Elektroden die Aktivität von etwa 100 Nervenzellen der primären Sehrinde auf. Durch das Aktivitätsmuster konnten die Forscher erkennen, welchen Buchstaben die Katzen gerade gesehen hatten. Sie stellten nun bereits fest, dass das Muster auch noch erhalten blieb, wenn der Buchstabe schon verschwunden war. Daraufhin zeigte das Team den Katzen Reihen von meist drei Buchstaben, veränderten die Anzeigedauer oder auch die Länge der Pausen zwischen einzelnen Bildern.
Sie fanden heraus, dass außer Informationen über das gerade gesehene Bild die Nervenzellen auch Informationen über das vorangegangene Bild übertrugen – die Eindrücke überlagerten sich. Das geschieht auf eine Weise, dass Neuronen einzelne Buchstaben noch herauslesen können. Nikolić vergleicht das mit einem Wasserkrug, in den Steine geworfen werden: "Die Wellen überlagern sich zwar. Aber trotzdem bleibt in den Aktivitätsmustern der Flüssigkeit die Information präsent, wie viele und wie große Steine zu welchem Zeitpunkt ins Becken geworfen wurden."
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