Paläontologie: Insektenbestäubung deutlich älter als angenommen
Bereits im späten Mittleren Jura gab es Insekten, die auf Grund ihrer Kopfform in der Lage waren, Pflanzen zu bestäuben. Dong Ren vom College of Life Sciences der Capital Normal University in Peking analysierte mit seinen Kollegen Fossilfunde von drei Familien der Skorpionfliegen (Mecoptera), die heute ausgestorben sind. Ihr Ergebnis: Die Tiere verbreiteten schon Pollen, lange bevor die ersten Blütenpflanzen entstanden.
Auf Grund des winzigen Durchmessers gehen Ren und seine Kollegen davon aus, dass die Skorpionfliegen ohnehin nicht in der Lage waren, den Pollen mit dem Nektar gemeinsam aufzunehmen. Sie vermuten, dass sich die Pollenkörner an der Außenseite des Rüssels und dem Mundbereich anhefteten und so verbreitet wurden. Als weiteren Hinweis auf den tierischen Transport werten die Forscher die Größe der fossilen Körner: Sie waren anscheinend zu schwer für die Verbreitung durch den Wind.
Vor dem Erscheinen der Blütenpflanzen während der Kreidezeit vor 99 Millionen Jahren galt Befruchtung durch Tiere bisher als selten und unspezifisch. Die Koevolution von Pflanzen und bestäubenden Insekten gilt als ein klassisches Beispiel der wechselseitigen Anpassung und Entwicklung zweier interagierender Organismengruppen. (jvs)
Der spezialisierte Mundbereich der frühen Skorpionfliegen scheint mit dem schmalen Saugrüssel optimal darauf eingerichtet gewesen zu sein, den Nektar von Farnen, Nadelbäumen und anderen Nacktsamern vor etwa 160 Millionen Jahren zu trinken. Die Pollen einiger der damaligen Pflanzen lagen geschützt in Kammern, die nur durch einen engen Kanal mit der Oberfläche verbunden waren. Um ihren Pollen zu verbreiten, waren die Pflanzen also darauf angewiesen, langrüsselige Insekten mit süßem Nektar anzulocken. Allerdings konnten die Forscher weder in den Rüsseln, noch in den Mägen der fossilen Skorpionfliegen Pollen nachweisen.
Auf Grund des winzigen Durchmessers gehen Ren und seine Kollegen davon aus, dass die Skorpionfliegen ohnehin nicht in der Lage waren, den Pollen mit dem Nektar gemeinsam aufzunehmen. Sie vermuten, dass sich die Pollenkörner an der Außenseite des Rüssels und dem Mundbereich anhefteten und so verbreitet wurden. Als weiteren Hinweis auf den tierischen Transport werten die Forscher die Größe der fossilen Körner: Sie waren anscheinend zu schwer für die Verbreitung durch den Wind.
Vor dem Erscheinen der Blütenpflanzen während der Kreidezeit vor 99 Millionen Jahren galt Befruchtung durch Tiere bisher als selten und unspezifisch. Die Koevolution von Pflanzen und bestäubenden Insekten gilt als ein klassisches Beispiel der wechselseitigen Anpassung und Entwicklung zweier interagierender Organismengruppen. (jvs)
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