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Psychologie: Intensives Träumen auch ohne REM-Schlaf

Ursachenforschung im Schlaflabor

Lange Zeit galt der REM-Schlaf – benannt nach den schnellen Augenbewegungen (englisch: rapid eye movement) des Schläfers – als diejenige Phase, in der wir am buntesten und intensivsten träumen. Im Elektroenzephalogramm (EEG) zeigt sich dabei ein Frequenzmuster, das dem im Wachzustand sehr ähnlich ist. Nun konnten Isabelle Arnulf und ihre Kollegen von der Université Pierre und Marie Curie in Paris jedoch zeigen, dass Träume gleicher Intensität auch in anderen Schlafphasen auftreten.

Die Forscher untersuchten elf Versuchspersonen vier Nächte lang im Schlaflabor. Bei der Hälfte der Probanden unterdrückten sie den REM-Schlaf mit Hilfe von Clomipramin, einem geläufigen Antidepressivum, den anderen gaben sie ein Placebo. Die Wissenschaftler weckten ihre Testpersonen stündlich und befragten sie zu ihren Träumen, wobei sie unter anderem Länge des Berichts, Komplexität und Bizarrheit des Traums erfassten. Anschließend verglichen sie das in REM-Episoden Geträumte mit Träumen in anderen Schlafphasen.

Wie sich zeigte, berichteten die Personen, bei denen der REM-Schlaf unterdrückt worden war, von ebenso langen, komplexen und bizarren Träumen wie die Teilnehmer der Placebogruppe. Anstatt des REM-Schlafs zeigten sich bei ihnen vor allem so genannte N1-Phasen, die einem sehr leichten Schlaf entsprechen.

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