News: Internationale Konjunktur: Nachlassende Unsicherheit
In den binnenwirtschaftlich orientierten Sektoren weisen die Indikatoren ohnehin unverändert nach oben. Dadurch und aufgrund der günstigen Fundamentalfaktoren bleibt die Expansion in Westeuropa kräftig. Eine leichte Delle zur Jahreswende wird rasch überwunden, und das Bruttoinlandsprodukt wird um 2,5 Prozent im Durchschnitt dieses und um 3 Prozent nächsten Jahres zunehmen.
Innerhalb Europas zeigt sich allerdings eine deutliche Differenzierung: Die Länder außerhalb der EWWU befinden sich in einem zyklischen Abschwung, während die EWWU-Länder mit einem Zuwachs von 2,75 Prozent in diesem Jahr zu den Regionen mit der stärksten Dynamik weltweit gehören. In diese Länder gehen aber 44 Prozent der deutschen Ausfuhren, so daß die Vorzeichen für eine allmählich Stärkung des deutschen Exports nicht schlecht stehen.
All dies bedeutet freilich nicht, daß die Probleme und Risiken bereits überwunden sind. Die Verschuldung vieler Entwicklungs- und Schwellenländer ist unverändert hoch, und sie trifft in hohem Maße europäische Banken, was auch hier – wie bereits in den Vereinigten Staaten und Japan – zu einer Zurückhaltung bei der Kreditvergabe führen könnte. Zudem sind viele Forderungen in diesem Jahr fällig, was die Kapitalmärkte vor neue Herausforderungen stellt. Auch der anhaltende Druck auf die Rohstoffpreise birgt, obwohl er den Industrieländern Realeinkommensgewinne und Preisstabilität beschert, ein beachtliches Krisenpotential, beeinträchtigt er doch die Zahlungs- und damit Importfähigkeit vieler Entwicklungs- und Schwellenländer. Immerhin ist es aber den internationalen Organisationen und den Industrieländern gelungen, den "Teufelskreis" zu durchbrechen, freilich ohne ihn schon in sein Gegenteil zu verkehren.
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