Analytik: Isotopenverhältnis verrät Kosmetik aus Haileber
Die Namen Squalen und Squalan mögen unvertraut klingen, doch die meisten von uns dürften mit diesen Stoffen schon unwissentlich in Berührung gekommen sein: In Kosmetika sind die langkettigen Kohlenwasserstoffe ebenso enthalten wie in Impfstoffen. Meist extrahiert man die nützlichen Verbindungen aus Olivenöl, doch manchmal haben sie auch eine weniger harmlose Herkunft: Einfacher und billiger sind Squalen und das daraus hergestellte Squalan aus der Leber von Haien zu gewinnen. Eine neue Methode kann nun die wenig tierfreundliche Herkunft der Moleküle nachweisen.
Seit dem Jahr 2008 haben große Teile der Kosmetikindustrie sich verpflichtet, keine dieser Rohstoffe mehr zu verwenden, die aus Haileber gewonnen werden. Allerdings hatten die Hersteller bis jetzt keine Möglichkeit, die Herkunft von Squalen und Squalan sicher festzustellen. Sie waren auf die Zusicherungen der Lieferanten angewiesen, denn man sieht einem Molekül in der Regel nicht an, ob es aus Tier oder Pflanze kommt.
Nicht so bei der Substanz aus der Leber: Zwar haben alle Squalenmoleküle die gleiche chemische Zusammensetzung, aber wie Forscher um die Analytikerin Federica Camin von der Fondazione Edmund Mach in San Michele all’Adige herausfanden, unterscheiden sich ihre Atome. Das Molekülrückgrat von Squalen und Squalan enthält die beiden stabilen Isotope des Kohlenstoffes, C-12 und -13, in leicht unterschiedlichen Mengen, und ihr Verhältnis kann mit einer Kombination von Massenspektrometrie und Elementaranalyse präzise bestimmt werden.
Anhand der Analysen von 13 Chargen Squalen aus Olivenöl und 15 Proben aus Haileber demonstrierten die Forscher, dass das Verhältnis von Kohlenstoff-13 zu -12 in der aus Olivenöl gewonnenen Verbindung grundsätzlich geringer ist als in Squalen aus Haileber. Dadurch lässt sich die Herkunft der Chemikalie zweifelsfrei nachweisen. Die Forscher wollen das Verfahren jetzt als offizielle Prüfungsmethode für die beiden Substanzen vorschlagen und so langfristig verhindern, dass weiterhin Haie dafür ihr Leben lassen müssen. (lf)
Seit dem Jahr 2008 haben große Teile der Kosmetikindustrie sich verpflichtet, keine dieser Rohstoffe mehr zu verwenden, die aus Haileber gewonnen werden. Allerdings hatten die Hersteller bis jetzt keine Möglichkeit, die Herkunft von Squalen und Squalan sicher festzustellen. Sie waren auf die Zusicherungen der Lieferanten angewiesen, denn man sieht einem Molekül in der Regel nicht an, ob es aus Tier oder Pflanze kommt.
Nicht so bei der Substanz aus der Leber: Zwar haben alle Squalenmoleküle die gleiche chemische Zusammensetzung, aber wie Forscher um die Analytikerin Federica Camin von der Fondazione Edmund Mach in San Michele all’Adige herausfanden, unterscheiden sich ihre Atome. Das Molekülrückgrat von Squalen und Squalan enthält die beiden stabilen Isotope des Kohlenstoffes, C-12 und -13, in leicht unterschiedlichen Mengen, und ihr Verhältnis kann mit einer Kombination von Massenspektrometrie und Elementaranalyse präzise bestimmt werden.
Anhand der Analysen von 13 Chargen Squalen aus Olivenöl und 15 Proben aus Haileber demonstrierten die Forscher, dass das Verhältnis von Kohlenstoff-13 zu -12 in der aus Olivenöl gewonnenen Verbindung grundsätzlich geringer ist als in Squalen aus Haileber. Dadurch lässt sich die Herkunft der Chemikalie zweifelsfrei nachweisen. Die Forscher wollen das Verfahren jetzt als offizielle Prüfungsmethode für die beiden Substanzen vorschlagen und so langfristig verhindern, dass weiterhin Haie dafür ihr Leben lassen müssen. (lf)
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