Überraschungsfund: Israelische Archäologen bergen reichen Münzhort
Vor fast 1900 Jahren drohte Gefahr im alten Israel. Jüdische Aufständische hatten sich gegen die Römer erhoben. Grund genug sein Hab und Gut zu verstecken – wie auch eine reiche Dame, die Schmuck sowie rund 140 Gold- und Silbermünzen im Hof ihres Hauses verscharrte. So oder so ähnlich könnte es sich in Kirjat Gat, südlich von Tel Aviv, abgespielt haben. Sicher ist jedoch, dass die einstige Besitzerin ihre Kostbarkeiten nicht wieder bergen konnte. Erst jetzt haben Mitarbeiter der Israelischen Antikenbehörde (IAA) den Schatz entdeckt.
Den umfangreichen Hort legten die Archäologen in den Überresten eines Gebäudes aus römischer und byzantinischer Zeit frei. Neben den Münzen, die auf den Vorderseiten die Köpfe der römischen Kaiser Nero, Nerva und Trajan zeigen, freuten sich die Forscher über den Fund eines goldenen Ohrrings in Form einer Blüte sowie eines goldenen Fingerrings. Letzter fasst einen Edelstein ein, auf den das Bild einer geflügelten Göttin eingeschnitten ist. Überdies befanden sich bei dem Depotfund zwei Silberstifte. Nach Ansicht der Ausgräber dienten sie zum Auftragen von Schminke.
Die Forscher gehen ferner davon aus, dass die Wertsachen zur Zeit des Bar-Kochba-Aufstands vergraben wurden. Von 132 bis 135 n. Chr. erhoben sich die Juden, angeführt von Simon bar Kochba, gegen die römische Besatzungsmacht unter Kaiser Hadrian. Die meisten Münzen des Hortfunds stammen zwar aus der Zeit von Hadrians Vorgänger Trajan (er regierte von 98 bis 117 n. Chr.), doch wurden dessen Nominale zu häufig mit Symbolen des Aufstands überprägt. Wie der Archäologe Sa’ar Ganor von der IAA weiter erklärt, "decken sich die Beschaffenheit und Zusammensetzung des Münzhorts mit weiteren Schatzfunden, die der Zeit des Bar-Kochba-Aufstands zugeordnet werden".
Nachdem die Römer den Aufstand 135 n. Chr. gewaltsam niedergeschlagen und Jerusalem zerstört hatten, untersagte Kaiser Hadrian den Juden in der Stadt zu leben. Dem antiken Schriftsteller Cassius Dio zufolge seien infolge der kriegerischen Auseinandersetzung 580 000 Juden zu Tode gekommen.
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