Zwergplanet Ceres: Ist Ceres geologisch aktiv?
Noch hat die US-Raumsonde Dawn nach ihrer Ankunft beim Zwergplaneten Ceres am 6. März 2015 nicht wirklich ihre Arbeit aufgenommen, aber schon die beim Anflug entstandenen Bilder dieses rund 950 Kilometer großen Himmelskörpers erregen die Aufmerksamkeit der Planetenforscher. Besonders ein auffällig heller Fleck auf der sonst ziemlich dunklen Oberfläche des Himmelskörpers könnte sich als ein Highlight entpuppen. Es spricht immer mehr dafür, dass es sich um frisches Wassereis handelt, das am Boden eines rund 80 Kilometer großen Einschlagkraters zu Tage tritt. Wie Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen nach Angaben von "Science Now" berichtet, entsprechen die spektralen Eigenschaften denjenigen von Wassereis. Derzeit erreichen die besten Bilder dieser Ceres-Region eine räumliche Auflösung von rund vier Kilometern pro Bildpunkt. Das reicht noch nicht aus, Einzelheiten des Flecks zu erkennen, er erscheint noch als ein weißer Punkt, der von einem leuchtschwächeren Fleck begleitet wird. Erst gegen Mitte April werden uns Bilder mit besserer Auflösung erreichen. Der Fleck wurde bereits im Jahr 2004 mit dem Weltraumteleskop Hubble entdeckt.
Interessanterweise lässt sich der helle Fleck auch dann erkennen, wenn die Sonde mit ihren Kameras direkt auf den Kraterrand blickt. Dies ist ein Hinweis darauf, dass aus dem Fleck möglicherweise Wasserdampf austritt, der in den umgebenden Weltraum entweicht. Der Fleck hellt sich während des 9,1 Stunden langen Tags im Sonnenlicht auf und wird im Lauf der Nacht wieder schwächer. Damit ähnelt das Verhalten dieser Ceres-Region derjenigen von Kometen. Schon vor rund einem Jahr hatten Forscher der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA mit dem Infrarotsatelliten Herschel Hinweise auf Wasserdampf im Umfeld von Ceres gefunden. Sie schätzten anhand der Spektren, dass der Zwergplanet pro Sekunde rund sechs Kilogramm Wasser ausstößt.
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