Wahrnehmung: Ist der Ruf erst ruiniert ...
Negative Gerüchte lenken unsere Aufmerksamkeit unbewusst auf vermeintliche Übeltäter.
"Hast du schon gehört ..." – ob delikat oder einfach vernichtend: Gerüchte besitzen nicht nur Unterhaltungswert, sondern geben auch Aufschluss darüber, mit wem wir uns besser nicht sehen lassen sollten. Prägen wir uns genau diejenigen, welche wir in Zukunft meiden wollen, besonders gut ein? Lisa Feldman Barrett und ihre Kollegen von der Northeastern University in Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) fanden jetzt heraus, dass wir einer Person, der ein schlechter Ruf vorauseilt, tatsächlich mehr Aufmerksamkeit schenken – wenn auch unbewusst.
Für ihre Versuche nutzten die Wissenschaftler das Phänomen der binokularen Rivalität: Werden beiden Augen unterschiedliche Bilder präsentiert, nehmen wir immer nur jeweils eines davon bewusst wahr. Dabei wechselt unser Seheindruck zwischen beiden Bildern hin und her – ein Vorgang, den wir weder willentlich steuern noch verhindern können.
Zunächst trainierten die Wissenschaftler ihre Probanden darauf, gesellschaftlich verpönte, angesehene oder neutrale Handlungen mit einer bestimmten Person zu verknüpfen. Dazu legten sie den Teilnehmern Fotos von Gesichtern vor und streuten Gerüchte: Angeblich habe die abgebildete Personen etwas Böses, Gutes oder Belangloses getan.
Feldman Barrett und ihr Team vermuten, dass diese erhöhte Aufmerksamkeit bei negativen Gerüchten einen guten Grund hat: Behalten wir mögliche Gauner länger im Auge, können wir uns ihr Aussehen besser einprägen. Das könne uns nach Meinung der Forscher helfen, potenzielle Schwerenöter schneller zu entlarven. (us)
Für ihre Versuche nutzten die Wissenschaftler das Phänomen der binokularen Rivalität: Werden beiden Augen unterschiedliche Bilder präsentiert, nehmen wir immer nur jeweils eines davon bewusst wahr. Dabei wechselt unser Seheindruck zwischen beiden Bildern hin und her – ein Vorgang, den wir weder willentlich steuern noch verhindern können.
Zunächst trainierten die Wissenschaftler ihre Probanden darauf, gesellschaftlich verpönte, angesehene oder neutrale Handlungen mit einer bestimmten Person zu verknüpfen. Dazu legten sie den Teilnehmern Fotos von Gesichtern vor und streuten Gerüchte: Angeblich habe die abgebildete Personen etwas Böses, Gutes oder Belangloses getan.
Mit einem Spiegelstereoskop präsentierten die Forscher den Probanden anschließend gleichzeitig zwei Bilder – je ein bekanntes Portrait und eine unbekannte Aufnahme eines Gebäudes. Die Probanden drückten immer dann auf eine Taste, wenn sich ihre Wahrnehmung auf Grund der binokularen Rivalität änderte. Die Konterfeis von vermeintlichen Halunken entschieden den Wettstreit um die Aufmerksamkeit des Gehirns meist für sich – sie drängten sich für deutlich längere Zeit ins Bewusstsein der Testpersonen.
Feldman Barrett und ihr Team vermuten, dass diese erhöhte Aufmerksamkeit bei negativen Gerüchten einen guten Grund hat: Behalten wir mögliche Gauner länger im Auge, können wir uns ihr Aussehen besser einprägen. Das könne uns nach Meinung der Forscher helfen, potenzielle Schwerenöter schneller zu entlarven. (us)
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