Sexualforschung: Ist Homosexualität Nebeneffekt erhöhter Fruchtbarkeit bei Frauen?
Eine Studie in Norditalien lässt vermuten, dass Homosexualität bei Männern zum Teil auf genetischen Ursachen beruht, die gleichzeitig eine erhöhte Fruchtbarkeit bei Frauen bedingen. So brachten Mütter von homosexuellen Männern mehr Kinder zur Welt als jene von Heterosexuellen. Vielleicht handele es sich darum bei den Erbanlagen nicht um das vielfach diskutierte Gen für Homosexualität, sondern allgemein um eine Veranlagung, welche die Attraktivität auf Männer fördere, spekulieren die Forscher um Andrea Camperio-Ciani von der Universität Padua. Insgesamt aber betrage der genetische Einfluss auf die sexuelle Orientierung im Vergleich zu Umweltfaktoren nur ein Fünftel.
Die Wissenschaftler hatten 100 heterosexuelle und 98 homosexuelle Männer gebeten, einen Fragebogen zur eigenen geschlechtlichen Orientierung und der ihrer nächsten Verwandtschaft auszufüllen und so Daten von über 4600 Personen erfasst. Der statistischen Analyse zufolge trat Homosexualität insbesondere dann auf, wenn zum einen in der mütterlichen Linie bereits homosexuelle Verwandte vorhanden waren und zum anderen der Betroffene selbst als jüngeres Geschwister zahlreiche ältere Brüdern hatte. Gleichzeitig zeigte sich bei Homosexuellen in der mütterlichen Linie eine höhere Nachwuchszahl, die in der väterlichen Linie nicht auftrat.
Die Forscher sehen damit frühere Annahmen bestätigt, denen zufolge eine genetische Veranlagung für Homosexualität über das X-Chromosom vererbt wird. Das häufig beobachtete Muster einiger älterer Brüder untermauere außerdem eine These, derzufolge Homosexualität durch einen Immunisierungseffekt der Mutter gegen jungenspezifische Antigene noch während der Schwangerschaft ausgelöst wird, der die Hirnentwicklung des Fötus beeinflusst.
Wenn die genetische Veranlagung für Homosexualität mit einer erhöhten Fruchtbarkeit bei Frauen verknüpft ist, könnte das erklären, warum sich die Erbanlagen im Laufe der Evolution halten können – da sie sich negativ auf den Fortpflanzungserfolg der Männer auswirken, hätten sie eigentlich der Selektion zum Opfer fallen müssen. So aber könnte die größere Zahl an Kindern bei den Trägerinnen jener Gene die geringere Nachwuchszahl ihrer homosexuellen Söhne vielleicht ausgleichen.
Die Forscher betonen jedoch, dass die beiden Faktoren Homosexuelle in der mütterlichen Verwandtschaft und mehrere ältere Brüder in der statistischen Analyse nur gut 20 Prozent der Varianz erklären konnten und sich Homosexualität auf keinen Fall auf ein einzelnes "Homosexualitätsgen" zurückführen ließe. Damit spielen äußere Einflüsse für die sexuelle Orientierung die weitaus größere Rolle.
Die Wissenschaftler hatten 100 heterosexuelle und 98 homosexuelle Männer gebeten, einen Fragebogen zur eigenen geschlechtlichen Orientierung und der ihrer nächsten Verwandtschaft auszufüllen und so Daten von über 4600 Personen erfasst. Der statistischen Analyse zufolge trat Homosexualität insbesondere dann auf, wenn zum einen in der mütterlichen Linie bereits homosexuelle Verwandte vorhanden waren und zum anderen der Betroffene selbst als jüngeres Geschwister zahlreiche ältere Brüdern hatte. Gleichzeitig zeigte sich bei Homosexuellen in der mütterlichen Linie eine höhere Nachwuchszahl, die in der väterlichen Linie nicht auftrat.
Die Forscher sehen damit frühere Annahmen bestätigt, denen zufolge eine genetische Veranlagung für Homosexualität über das X-Chromosom vererbt wird. Das häufig beobachtete Muster einiger älterer Brüder untermauere außerdem eine These, derzufolge Homosexualität durch einen Immunisierungseffekt der Mutter gegen jungenspezifische Antigene noch während der Schwangerschaft ausgelöst wird, der die Hirnentwicklung des Fötus beeinflusst.
Wenn die genetische Veranlagung für Homosexualität mit einer erhöhten Fruchtbarkeit bei Frauen verknüpft ist, könnte das erklären, warum sich die Erbanlagen im Laufe der Evolution halten können – da sie sich negativ auf den Fortpflanzungserfolg der Männer auswirken, hätten sie eigentlich der Selektion zum Opfer fallen müssen. So aber könnte die größere Zahl an Kindern bei den Trägerinnen jener Gene die geringere Nachwuchszahl ihrer homosexuellen Söhne vielleicht ausgleichen.
Die Forscher betonen jedoch, dass die beiden Faktoren Homosexuelle in der mütterlichen Verwandtschaft und mehrere ältere Brüder in der statistischen Analyse nur gut 20 Prozent der Varianz erklären konnten und sich Homosexualität auf keinen Fall auf ein einzelnes "Homosexualitätsgen" zurückführen ließe. Damit spielen äußere Einflüsse für die sexuelle Orientierung die weitaus größere Rolle.
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