News: ITER soll Sternenfeuer auf die Erde holen
Ein Kraftwerk, das ähnlich wie unsere Sonne aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie erzeugt – diesen lange gehegten Traum möchte eine internationale Forschergruppe erfüllen. Doch der Weg dorthin ist lang, sowohl technisch als auch bürokratisch. Jetzt wurde ein weiterer kleiner Schritt zu diesem Ziel zurückgelegt: Der Vertrag zur Gründung der Organisation, die für den Bau und den Betrieb eines internationalen Fusionstestreaktors verantwortlich ist, wurde unterzeichnet.
Sieben Partner beteiligen sich an ITER, dem International Thermonuclear Experimental Reactor: Europa, Japan, Russland, die USA, China, Indien und Südkorea. Die am vergangenen Dienstag (23.11.06) unterzeichnete multinationale Vereinbarung legt den organisatorischen und rechtlichen Rahmen für die gemeinsame Einrichtung des ITER-Projekts fest. Sie gilt zunächst für eine Dauer von 35 Jahren und kann um bis zu zehn Jahre verlängert werden.
In Kraft tritt der Vertrag zwar erst, wenn ihn die Regierungen der Partnerländer ratifiziert haben. Da dies aber in den nächsten Monaten geschehen wird, kann bereits 2007 mit den Vorbereitungen für den Bau von ITER begonnen werden. Entstehen soll die Anlage in Cadarache in Südfrankreich. Ihr Betrieb soll zeigen, dass ein Energie lieferndes Fusionsfeuer unter kraftwerksähnlichen Bedingungen möglich ist.
Mit einer Fusionsleistung von 500 Megawatt soll ITER erstmals ein brennendes und Energie lieferndes Plasma erzeugen. Angestrebt wird ein Energiegewinnungsfaktor von mindestens 10, das heißt, das Zehnfache der zur Plasmaheizung aufgewandten Energie soll als Fusionsenergie gewonnen werden. Nach einer Bauzeit von etwa zehn Jahren werden rund 600 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker rund zwanzig Jahre an der Anlage arbeiten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen in eine Demonstrationsanlage DEMO einfließen, die alle Funktionen eines Kraftwerks erfüllt. Wirtschaftlich nutzbare Energie aus einem Fusionskraftwerk könnte dann erstmals in frühestens fünfzig Jahren zur Verfügung stehen.
Etwa die Hälfte der Gesamtkosten für ITER, die auf zehn Milliarden Euro geschätzt werden, übernimmt die Europäische Union. Der Rest entfällt auf die anderen sechs Partnerländer. Kritiker des Projekts halten es wegen der hohen Kosten für eine Verschwendung von Geldern und fürchten, dass die Förderung von erneuerbaren Energiequellen darunter leidet. Befürworter von ITER halten dem entgegen, dass die Kernfusion eine umweltfreundliche, kosteneffiziente und nahezu unerschöpfliche Energiequelle darstelle, die eines Tages die fossilen Brennstoffe Öl und Gas ersetzen könne.
UR
Quellen: Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching; Europäische Union
In Kraft tritt der Vertrag zwar erst, wenn ihn die Regierungen der Partnerländer ratifiziert haben. Da dies aber in den nächsten Monaten geschehen wird, kann bereits 2007 mit den Vorbereitungen für den Bau von ITER begonnen werden. Entstehen soll die Anlage in Cadarache in Südfrankreich. Ihr Betrieb soll zeigen, dass ein Energie lieferndes Fusionsfeuer unter kraftwerksähnlichen Bedingungen möglich ist.
Mit einer Fusionsleistung von 500 Megawatt soll ITER erstmals ein brennendes und Energie lieferndes Plasma erzeugen. Angestrebt wird ein Energiegewinnungsfaktor von mindestens 10, das heißt, das Zehnfache der zur Plasmaheizung aufgewandten Energie soll als Fusionsenergie gewonnen werden. Nach einer Bauzeit von etwa zehn Jahren werden rund 600 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker rund zwanzig Jahre an der Anlage arbeiten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sollen in eine Demonstrationsanlage DEMO einfließen, die alle Funktionen eines Kraftwerks erfüllt. Wirtschaftlich nutzbare Energie aus einem Fusionskraftwerk könnte dann erstmals in frühestens fünfzig Jahren zur Verfügung stehen.
Etwa die Hälfte der Gesamtkosten für ITER, die auf zehn Milliarden Euro geschätzt werden, übernimmt die Europäische Union. Der Rest entfällt auf die anderen sechs Partnerländer. Kritiker des Projekts halten es wegen der hohen Kosten für eine Verschwendung von Geldern und fürchten, dass die Förderung von erneuerbaren Energiequellen darunter leidet. Befürworter von ITER halten dem entgegen, dass die Kernfusion eine umweltfreundliche, kosteneffiziente und nahezu unerschöpfliche Energiequelle darstelle, die eines Tages die fossilen Brennstoffe Öl und Gas ersetzen könne.
UR
Quellen: Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching; Europäische Union
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