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News: Jahrestreffen der VdS-Fachgruppe „Dark Sky“ in Essen

Im Rahmen des ATT in Essen fand auch in diesem Jahr das Treffen der VdS-Fachgruppe „Dark Sky“ statt. Fachgruppenleiter Dr. Andreas Hänel konnte auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Seine Berichte über die Konferenzen in Portsmouth (6. Europäisches Dark-Skies Symposium) und auf La Palma zeigten, dass die Relevanz des Themas Lichtverschmutzung langsam aber stetig erkannt wird.
Lichter der Großstädte
So fand in Frankreich und Belgien ein Aufruf französischer Umweltgruppen anlässlich der Veröffentlichung des neuen Klimaberichts der Vereinten Nationen eine große Presseresonanz: Am 1. Februar 2007 sollte mit einer fünfminütigen Abschaltung möglichst vieler Lichter auf die weltweite Energieverschwendung aufmerksam gemacht werden. In Frankreich wurden immerhin 1% der Energieleistung (800 MW), entsprechend 3 Millionen Haushalten, eingespart – in Belgien sogar 2,7% (325 MW), das entspricht etwa 10% der Haushalte. Obwohl verschiedene deutsche Umweltgruppierungen kurzfristig noch zu einer Teilnahme aufgerufen hatten, war die Resonanz hierzulande sehr gering. In einer ähnlichen Aktion fand in Belgien am 3. März zur Mondfinsternis die „Nacht van de Duisternis“ statt.

Auf nationaler Ebene unterstützt die Fachgruppe Bestrebungen, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für das Problem „Lichtverschmutzung“ zu schärfen. So berichtete Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller über die vom Planetarium und Umweltamt der Stadt Stuttgart veranstaltete „Umweltnacht“ vom 29. September. Unter dem Motto „Die Nacht erleben“ wurde das Thema im Planetarium in mehreren Vorträgen „beleuchtet“. Doch auch konkrete Maßnahmen zum Schutz des Sternenhimmels sollen initiiert werden. Hier ist vor allem der Nationalpark Eifel zu nennen. Seit etwa einem Jahr arbeiten Mitglieder der Fachgruppe mit verschiedenen Organisationen zusammen, mit dem Ziel, auch in Deutschland den Nachthimmel über bestimmten, landschaftlich geschützten Gebieten für kommende Generationen zu bewahren.

Wie dringend notwendig diese Bemühungen sind, zeigen die Aufnahmen der amerikanischen Militärsatelliten DMSP (Defense Meterological Satellite Program). Mit Hilfe der Satellitenkarten können dunkle Beobachtungsplätze leichter ausfindig gemacht werden können. Vor allem aber dokumentieren die Karten die teilweise dramatische Zunahme der Lichtverschmutzung in Europa innerhalb von zehn Jahren von 1992 bis 2002. Vor allem die Peripherie der Städte und ehemals relativ dunkle Gebiete sind zunehmend betroffen. Umso wichtiger ist das Engagement vor allem von Amateurastronomen gegen diese Entwicklung. Das nächste Jahrestreffen der Fachgruppe „Dark Sky“ findet 2008 wieder im Rahmen des ATT statt. Jeder Sternfreund ist herzlich eingeladen, an diesem Treffen teilzunehmen und in der Fachgruppe mitzuarbeiten.

Jan Hattenbach, VdS

Mehr über die Problematik der Lichtverschmutzung lesen Sie in der Juli/August-Ausgabe von ASTRONOMIE HEUTE, im Handel ab dem 14. Juni 2007. Lassen Sie sich mit dem „Inhaltsverzeichnis-Newsletter“ erinnern!

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