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Toskana: Jahrtausendealte Funde zeugen von den Etruskern

Dott.ssa Simona Rafanelli, Museo Civico Archeologico Isidoro Falchi di Vetulonia
In nur zwei Wochen haben Archäologen in der Toskana ein Gebäude freigelegt, das die Etrusker zwischen dem dritten und ersten vorchristlichen Jahrhundert errichtet hatten. "Das sind die besten Reste dieser Zeit, die jemals in Italien gefunden wurden," bewertet die Leiterin des örtlichen Museums Simona Rafanelli den Fund in Castiglione della Pescaia – dem antiken Vetulonia.

Im Keller fanden die Wissenschaftler einen Krug, eine Ölpresse, Vasen und Amphoren. Die Wissenschaftler vermuten, dass der Raum entweder als Speisekammer eines Wohnhauses diente oder als Lagerraum eines Lebensmittelgeschäfts. Bei den Besitzern muss es sich um eine einflussreiche Familie aus Vetulonia gehandelt haben, da die Archäologen auch Bronzemöbel fanden. Aufgrund der vielen Nägel nimmt das Team um Rafanelli an, dass es in den vorchristlichen Jahrhunderten ein erstes Stockwerk gab, das aus einer Holz-Lehmkonstruktion bestand. Die Forscher konnten anhand von sechs etruskischen und römischen Münzen rekonstruieren, dass das Haus im Jahr 79 v. Chr. einstürzte. Dies geschah in der Folge der Unruhen unter dem spätrepublikanischen Diktator Lucius Cornelius Sulla.

In dieser Zeit gehörte Vetulonia zum Zwölfstädtebund, zu dessen Mitgliedern unter anderem auch die heutigen Städte Perugia, Volterra und Arezzo zählten. Laut der Leiterin des Museo civico archeologico Isidoro Falchi di Vetulonia war der Ort "eine der wichtigsten Städte" Etruriens. Diese Einschätzung belegten bereits die Ausgrabungen im Juli 2009: Die Forscher waren dabei auf eine Hauptstraße gestoßen, die sogar gepflastert war.

Claudia Reinert

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