Japan: Satellitenstart endet in Feuerball
In Japan ist der Satellitenstart eines Privatunternehmens mit der Explosion der Trägerrakete fehlgeschlagen. Wie japanische Medien am Mittwoch berichteten, wurde fünf Sekunden nach dem Start der 18 Meter langen Trägerrakete »Kairos« aus zunächst unbekannter Ursache die Selbstzerstörung ausgelöst. Durch die Explosion fielen Trümmer auf das hügelige Startgebiet herab und setzten Teile der Startrampe in Brand. Nach Angaben der Behörden sei jedoch niemand verletzt worden.
Das in Tokio ansässige Unternehmen Space One wollte demnach als erste Privatfirma von Japans kommerziellem Weltraumbahnhof Space Port Kii in Kushimoto in der westlichen Präfektur Wakayama einen Satelliten in die Erdumlaufbahn schicken. Der Grund für den gescheiterten Start werde untersucht, hieß es.
An Bord der Rakete befand sich ein experimenteller Überwachungssatellit, der im Auftrag der japanischen Regierung getestet werden sollte. Die dreistufige Kairos soll bis zu 250 Kilogramm schwere Nutzlasten in den Erdorbit befördern können.
Japans staatlicher Raumfahrtagentur Jaxa war hingegen kürzlich der Start ihrer neuen Trägerrakete H3 geglückt. Die Rakete hob im vergangenen Monat von Japans staatlichem Weltraumbahnhof Tanegashima im Südwesten des Landes mit einer Satellitenattrappe sowie zwei winzigen Satelliten an Bord ab. Mit dem Neustart wollte die Raumfahrtagentur Jaxa Zweifel an der Zuverlässigkeit der neuen Trägerrakete ausräumen. Bei einem ersten Startversuch im vergangenen Jahr hatte der Antrieb der zweiten Raketenstufe nicht gezündet. Da die Mission keine Aussicht auf Erfolg hatte, war kurz nach dem Abheben die Selbstzerstörung ausgelöst worden.
Die H3 ist der Nachfolger der zuverlässigen H2A-Rakete und Japans erste Neuentwicklung einer eigenen großen Trägerrakete seit rund 30 Jahren. Die H3 gilt als leistungsstärker, billiger und sicherer als die H2A, die ab April ausgemustert werden soll. (dpa/jad)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.