Teenager: Je mehr Zeit am Smartphone, desto unglücklicher
Jugendliche, die viel Zeit am Smartphone, am Tablet oder am Computer verbringen, sind im Schnitt unzufriedener. Das berichtet ein Team um die Psychologin Jean M. Twenge von der San Diego State University im Fachmagazin "Emotion". Die Wissenschaftler analysierten die Daten einer großen US-amerikanischen Längsschnittstudie, an der mehr als eine Million Teenager in der 8., 10. und 12. Schulklasse teilnahmen. Die Probanden wurden unter anderem zu Techniknutzungsverhalten und Freizeitgestaltung befragt sowie dazu, wie zufrieden sie sich insgesamt mit ihrem Leben fühlten.
Jugendliche, die oft vor dem Bildschirm hockten – sei es zum Computerspielen, Chatten oder Surfen in sozialen Netzwerken –, waren im Ergebnis weniger glücklich als Altersgenossen, die lieber Bücher lasen, Sport trieben oder sich mit ihren Freunden von Angesicht zu Angesicht trafen. Die zufriedensten Teenager der Stichprobe verbrachten etwas weniger als eine Stunde täglich in der digitalen Welt. Je länger die Teilnehmer Mobilgeräte und Computer darüber hinaus benutzten, desto unglücklicher waren sie. Twenge rät deshalb dazu, den digitalen Medienkonsum auf zwei Stunden pro Tag zu beschränken.
Ob der Gebrauch von Smartphone und Co tatsächlich unglücklich macht oder ob nicht umgekehrt unzufriedene Menschen eher in die digitale Welt flüchten, lässt sich anhand der Daten nicht beurteilen. Jean Twenge tippt allerdings auf Ersteres. "Obwohl unsere Untersuchung keine Kausalzusammenhänge aufzeigen kann, deuten andere Studien beispielsweise darauf hin, dass eine gesteigerte Nutzung von sozialen Medien zu mehr Unzufriedenheit führt, Unzufriedenheit aber nicht unbedingt zu einer gesteigerten Nutzung sozialer Netzwerke."
In der Vergangenheit sind Wissenschaftler bereits mehrfach auf einen Zusammenhang zwischen Lebenszufriedenheit und digitaler Mediennutzung gestoßen. So entdeckten dänische Forscher etwa 2016, dass ihre Versuchspersonen glücklicher wurden, wenn man ihnen eine Facebook-Pause verordnete.
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