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News: Jede dritte Meeresschildkröte stirbt durch Fischerei

Die Meeresschildkrötenpopulation wird durch Fischerei jährlich um fast ein Drittel reduziert. Zu dieser alarmierenden Erkenntnis kam Graeme Hays von der University of Wales in Swansea bei einer Studie, die er zusammen mit anderen Forschern im Mittelmeer, Pazifik, Atlantik und Indischen Ozean durchführte.

Die Forscher werteten Daten aus acht Studien aus, in denen insgesamt fünfzig Suppenschildkröten (Chelonia mydas), Unechte Karettschildkröten (Caretta caretta) und Lederschildkröten (Dermochelys coriacea) mit Hilfe von Satelliten-Sendern über zusammen genommen 6000 Tagen beobachtet wurden. Anhand der Sender konnte die Position der Tiere kontrolliert und deren Tauchgänge aufgezeichnet werden. Auch ermöglichten die Sender eine Kontrolle, ob die Tiere gefangen worden waren.

Von den überwachten Tieren starben sechs durch Menschenhand (drei in Mexiko, je eine in Japan, Indonesien und Südafrika). Umgerechnet entsprach dies einer jährlichen Todesrate von 31 Prozent. Bei einer solchen Rate werden einige Populationen in wenigen Jahrzehnten aussterben, fürchtet Hays.

Obwohl der internationale Handel verboten ist, töten Fischer die Schildkröten oft zu Nahrungszwecken. Auch sterben viele Schildkröten, weil sie in Fischnetze geraten. Durch Aufklärung, Gesetze und die Bereitstellung von alternativen Einkommensmöglichkeiten für die Fischer könnte die Jagd auf Schildkröten reduziert werden, hofft die Schildkröten-Spezialistin Karen Bjorndal von der University of Florida in Gainesville.
  • Quellen
Marine Ecology Progress Series 262:305–309 (2003)

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