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News: Jede Woche sterben zwei Nutztierrassen aus

Was haben das Hinterwälder Rind aus dem Schwarzwald, das Banaba-Huhn von den Philippinen und das kroatische Turopolje-Schwein gemeinsam? Sie gehören zu jenen Nutztierrassen, die es bald nicht mehr geben wird. In den vergangenen 100 Jahren sind bereits 1000 Rassen für immer verlorengegangen. Jetzt schlägt die Food and Agricultural Organisation Alarm: Von den 6 500 Nutztierrassen der Erde sind ein Drittel vom Aussterben bedroht.
Die Abnahme der biologischen Vielfalt beschränkt sich nicht auf Regenwälder oder Korallenriffe, sie findet auch auf dem Bauernhof statt. Der dritte "Weltbericht über die Vielfalt bei Nutztierrassen", den die Food and Agricultural Organisation (FAO), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen veröffentlicht hat, weist auf eine alarmierende Situation hin. Woche für Woche sterben weltweit zwei Nutztierrassen aus.

Mit Unterstützung der FAO sind in den vergangenen zehn Jahren in 170 Ländern Informationen über rund 6 500 Nutztierrassen gesammelt worden. Dazu zählen unter anderem Rinder, Ziegen, Schafe, Büffel, Yaks, Schweine, Pferde, Kaninchen, Hühner, Puten, Enten, Gänse, Tauben und sogar Strauße.

"In den vergangenen 100 Jahren sind bereits rund 1 000 Nutztierrassen ausgestorben. Der neue Weltbericht zeigt, dass die Gefährdung zunimmt: Rund ein Drittel der Rassen sind nach unseren Erkenntnissen bedroht", sagte Beate Scherf, Mitarbeiterin der Animal Genetic Resources Group der FAO. Die Vielfalt von Nutztierrassen ist einzigartig und kann durch nichts ersetzt werden, betonte Scherf. "Biotechnologie mag zwar helfen, die Leistung von Rassen genetisch zu verbessern, es ist aber unmöglich, einmal ausgestorbene Rassen zu ersetzen. Geht biologische Vielfalt verloren, dann ist es für immer. Der Verlust ist nicht wieder gut zu machen."

Die Intensivierung der Landwirtschaft und die Ausfuhr von Tieren aus den Industriestaaten in die Entwicklungsländer sind nach Einschätzung der FAO die wichtigsten Ursachen für den Verlust genetischer Vielfalt bei Nutztierrassen.

In den letzten 50 Jahren hat sich die Nutztierhaltung stark verändert. Ein Großteil der Tierbestände setzt sich aus wenigen Hochleistungsrassen zusammen. Eine Vielzahl der alten einheimischen Rassen starb aus oder ist nur noch in kleinen Restbeständen vorhanden. Aber die alten Landrassen besitzen viele wertvolle Eigenschaften: Sie haben eine gute Konstitution und eine hohe Fruchtbarkeit, sie sind genügsam, langlebig und häufig widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten. Durch jahrhundertelange Zucht sind sie optimal an ihre Umgebung angepasst, was besonders in Ländern mit extremen klimatischen Bedingungen wichtig ist. Außerdem ermöglichen sie einheimischen Bauern auf veränderte Umweltbedingungen, Tierkrankheiten oder neue Verbraucherwünsche zu reagieren. "Rassen, die in der Lage sind, minderwertiges Futter zu nutzen, die harte Umweltbedingungen ertragen können und die resistent gegen bestimmte Krankheiten sind, können in Zukunft von großem Nutzen sein" erklärte Keith Hammond von der Animal Genetic Resources Group der FAO.

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