News: Johanniskraut hat antibakterielle Eigenschaften
Christoph Schempp und Jan Simon von der Universitäts-Hautkliniksowie K. Pelz und seine Kollegen vom Zentrum für Hygiene Freiburghaben die antimikrobiellen Eigenschaften von Hyperforin – seine Fähigkeit, schädliche Mikroorganismen wie Bakterien zu zerstören – untersucht. Die Forscher fanden, daß niedrige Konzentrationen von hochaufgereinigtem Hyperforin (0,1 mg/ml) das Wachstum von verschiedenen gram-positiven Bakterien hemmt. Das sind eine Gruppe von Bakterien (z.B. Staphylococcus aureus), die über eine Farbreaktion ("gram-Färbung") identifiziert werden können.
Hyperforin hatte jedoch keinen Einfluß auf das Wachstum von gram-negativen Bakterien oder von Pilzen der Gattung Candida albicans. Eine der wichtigsten Befunde der Forscher der Freiburger Hautklinik war, daß Hyperforin auch das Wachstum von Bakterienstämmen hemmt, welche resistent gegenüber Penicillin und anderen Antibiotika sind und so Infektionen hervorrufen, die sehr schwer zu behandeln sind (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus oder MRSA). Ferner ergaben Laboruntersuchungen, daß Hyperforin beim Menschen kaum toxische Effekte hat.
Christoph Schempp, Jan Simon und ihre Kollegen schlußfolgern, daß Bestandteile von Johanniskraut, insbesondere Hyperforin, möglicherweise von großer Bedeutung als neuer antibakterieller Wirkstoff sind.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.